2011 年 19 巻 p. 76-
F. I. Niethammer hat, in seiner Schrift Der Streit des Philanthropinismus und Humanismus in der Theorie des Erziehungsunterrichts unserer Zeit (1808), die Merkmale des alten Humanismus und Philanthropinismus (Aufklärung) entwickelt und die gegensätzliche Punkte beider Systeme erörtert. Sein Zweck hat darin bestanden, beide aus einem wissenschaftliche Gesichtspunkt objektiv zu begreifen, auf die Einseitigkeit jedes Systems in der dialektischer Art hinzuweisen und irgend einen einheitlichen Ausblick zu erreichen. Seine Schrift übt einen entscheidenden Einfluss auf Schellings Bildungstheorie aus. Schelling rezensiert wohlwollend über diese Schrift. In Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums (1802/03) vertrat er einst Humanismus und wies die Aufklärung ab. Aber in der Rezension hat er die Übereinstimmung von seiner Identitätsphilosophie und der Bildungstheorie, in der jene allgemeine Menschenauffassung und dieser materielle Denkart miteinander harmonieren, gefunden.