Dem vergangenen, VI. Internationalen Leibniz-Kongreß (Hannover, 18-23. Juli 1994), wobei die Sektionen wie,,Theologie, „Politik/Ethik,,,Naturphilosophie und Leibniz als Polemiker große Resonanz gefunden haben, sind sicherlich wichtige Züge der heutigen Leibniz-Forschung zu entnehmen. Die Seite von Leibniz, die bisher hinter den sogenannten rationalistischen Kulissen, wie etwa Mathematik, weniger beachtet waren, werden nämlich jetzt in den Vordergrund gerückt. Unter den zwei Mottos beim letzten, V. Leibniz-Kongreß (Nov. 1988), Spezialisierung und Aktualisierung, wird heute das erstere offenbar mehr berücksichtigt, so daß etwa in der Rezeptionsgeschichte der letzten Jahre beson- ders viel dazu geleistet worden ist. Was das Thema Schelling-Leibniz anlangt, so läßt sich dreierlei erwähnen: Erstens, Schelling hat sich selber mit der Leibnizschen Philosophie immer wieder auseinandergesetzt, was entwicklungsgeschichtlich nachvollzogen werden kann. Zweitens, es gibt zwei Aufsätze von H. H. Holz (1954, 1984), die als klassische Beiträge gelten, worin aber sein systematisches Interesse an der materialistischen Dialektik von Anfang an dominant war. Drittens, in neuesten Arbeiten ist die Naturphilosophie thematisiert, einmal aus der Schelligschen Sicht, dann aus der Leibnizschen, wobei die Aktualität der monadologischen Ansätze positiv auf- gewiesen wird.