史学雑誌
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イェーナ市における一九五三年六月一七日事件
星乃 治彦
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1993 年 102 巻 12 号 p. 2106-2130,2219-

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抄録

"Der 17. Juni 1953" wurde bisher hauptsachlich politisch charakterisiert, namlich als "Volksaufstand" von westlicher Seite, als" faschistischer Putsch" von ostlicher. Dabei beschranken sich bisherige Untersuchungen im wesentlichen auf die Ereignisse in Ostberlin, das jedoch nicht nur geographisch, sondern auch rechtlich eine besondere Position einnahm. Nun, unter den neuen Bedingungen nach den Ereignissen von 1989, ist es moglich, auch die damalige Entwicklung in anderen Stadten zu untersuchen, z.B. in Jena. Anfang der 50er Jahre entwickelte sich Jena zu einer modernen Industriestadt, insbesondere im Bereich der Fein und Optotechnik. Gleichzeitig hatte Jena eine lange Tradition der Arbeiterbewegung, und unmittelbar nach dem Krieg war eine antifaschistische Bewegung entstanden. Die 1952 verkundete Orientierung auf den "Aufbau des Sozialismus" fuhrte zu einer auBerst kritischen Situation auf allen Gebieten. Diese Orientierung wurde jedoch Anfang Juni 1953 von der sowjetischen Fuhrung zwangslaufig geandert. Vor allem Kader der mittleren und unteren Fuhrungsschichten der SED wuBten nicht, wie sie auf den plotzlichen Richtungswandel reagieren sollten. Unter solchen Bedingungen nutzten die Massen eigene Informationsquellen. Der unmittelbare AnlaB fur die Unruhen waren Sendungen von RIAS-Berlin. Zuerst haben die Lehrlinge des Sudwerks von Carl ZeiB Jena die Arbeit niedergelegt, dann hat sich die gesamte Belegschaft bis hin zum Betriebsdirektor versammelt und demonstriert. Gleichzeitig wurden die Nachbarbetriebe zur Solidaritat aufgerufen. Dabei spielte anfangs insbesondere die junge Generation eine groBe Rolle. Spater traten altere Demonstranten in den Vordergrund, die Generation der Vierzigjdhrigen, die die Tradition der Arbeiterbewegung vor dem Krieg miterlebt und als eine der Hauptkrafte die Volksdemokratie mitgetragen hatten. Die Massen hatten sich inzwischen zum StraBenkampf radikalisiert und das Zuchthaus sowie die Gebaude der Polizei, der SED usw. uberfallen. In diesem Moment wich die altere Generation langsam zuruck und Jugendliche schoben sich wieder in den Vordergrund. Insgesamt hat die Protestbewegung vom 17.Juni 1953, vor allem aber das Auftreten der Hauptkrafte dieser Ereignisse, zwar das Verlangen der Massen nach einer frei gewahlten demokratischeren Regierung aufgezeigt, die die verschiedenen Forderungen der Massen erfullen sollte, nicht jedoch das direkte Verlangen nach unmittelbarer Einheit mit Westdeutschland.

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