Studies in THE PHILOSOPHY OF RELIGION
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Das Problem des Gewissens bei Nietzsche
Tsunafumi TAKEUCHI
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2003 Volume 20 Pages 65-76

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Abstract
Das Problem des Gewissens ist eines der zentralen Themen in Nietzsches Philosophie. Er erwähnt das Gewissen immer wieder und kritisiert das gemeine Gewissen. Dieses ist heteronom, denn als Sittlichkeit gehorcht es der Sitte. Nietzsche nennt dies das “Herdengewissen.” Er stellt dagegen das “intellektuelle Gewissen.” Es ist ein Gewissen gegen das Herdengewissen. Es sagt: “warum gehorchst du deinem Gewissen ?” Der Mensch, der auf diese Stimme horcht und sich ein solches Gewissen einverleibt, will nach eigenem Wissen handeln. Er ist also autonom. Nietzsche zielt darauf, diese Menschen zu züchten, und nennt sie “neue Philosophen.”
Das Wort “Gewissen” stammt etymologisch von “mit-wissen.” Das Herdengewissen ist das Mit-wissen mit der Massen und das intellektuelle Gewissen das mit sich selbst. Dieses ist Autonomie und transzendiert sich auf eigene Möglichkeiten, auf die eigene Zukunft. Nun muß der Mensch die eigene Zukunft entwerfen von der Zeit des Todes Gottes her. Laut Nietzsche soll dieser Entwurf die Aufgabe der neuen Philosophen sein. Das intellektuelle Gewissen ist somit eine notwendige Voraussetzung für die neuen Philosophen. Es ist daher Nietzsches Aufgabe, dieses Gewissen zu pflanzen und neue Philosophen zu erziehen. Er ist der Philosoph der Philosophen, das heißt, er denkt über das Wesen der Philosophie nach.
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© 2003 Society for Philosophy of Religion in Japan
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