Studies in THE PHILOSOPHY OF RELIGION
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Levinas über Aristoteles und Ontotheologie
Im Kielwasser Maimonides'
Masumi NAGASAKA
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2024 Volume 41 Pages 60-73

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Die Ansicht, dass Aristoteles die Metaphysik als Onto-theo-logie beschreibt, wurde von Heidegger vertreten und von zeitgenössischen Philosophen einschließlich Levinas aufgegriffen. Allerdings ist Levinas’ Beschreibung der Philosophie des Aristoteles als Ontotheologie nicht auf den heideggerschen Kontext beschränkt. Levinas erkennt einen ontotheologischen Ansatz nicht nur in Aristoteles’ Definition der ,ersten Philosophie‘, sondern auch in dessen Begriff des ,unbewegten Bewegers‘. Vor dem Hintergrund der kantischen Kritik an der Ontotheologie im Sinne einer Philosophie, die das ontologische Argument aufweist, kritisiert Levinas ferner Aristoteles’ Vorstellung von der Existenz des unbewegten Bewegers und den damit verbundenen astronomischen Hintergrund. Aristoteles’ Begriff der ,Bewunderung‘ (θαυμάζειν) angesichts des Himmels wird von Levinas sogar als, Götzendienst‘ bezeichnet.

Um die Hintergründe von Levinas’ Auffassung und deren Bedeutung innerhalb seiner Philosophie zu untersuchen, wird in diesem Aufsatz seine frühe Schrift „Die Aktualität von Maimonides“ betrachtet. In dieser lobt er Maimonides’ Widerlegung von Aristoteles, die in Führer der Unschlüssigen ausgearbeitet wurde.

Die Untersuchung erfolgt in vier Schritten. Im ersten Abschnitt wird Levinas’ Sicht auf Aristoteles’ Philosophie als Ontotheologie dargestellt. Im zweiten Abschnitt wird Aristoteles’ Planetentheorie betrachtet und es wird erläutert, in welchem Zusammenhang diese mit seinem Beweis für die Existenz des unbewegten Bewegers steht. Im dritten Abschnitt wird Maimonides’ Widerlegung von Aristoteles’ Planetentheorie sowie der Ewigkeitsthese dargestellt. Der vierte Abschnitt zeigt, wie der junge Levinas diese Kritik des Maimonides an Aristoteles mit der kantischen Kritik der Ontotheologie vergleicht.

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