Studies in THE PHILOSOPHY OF RELIGION
Online ISSN : 2424-1865
Print ISSN : 0289-7105
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Über den “Grund” bei Meister Eckhart
hinsichtlich der Schöpfungslehre in seinen deutschen Werken
Yoshiyasu MATSUI
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JOURNAL FREE ACCESS

1990 Volume 7 Pages 99-112

Details
Abstract
Eckhart erwähnt in seiner berühmten Predigt die Identität des Gottesgrundes und 〈meines ( = jeder Seele)〉 Grundes. Einerseits ist dieser der Grund 〈meiner〉 unendlichen Selbsterkenntnis, die von der “eigenschaft” frei ist. Deshalb ist er der Ort, in dem die Schöpfung sich ereignet, d. h. alles Sein zustande kommt.
Weil der Gottesgrund andererseits “Gott als Sein” in sich umfaßt, ist der Grund das absolute Nichts, das das Andere auch für Gott ist. Aber der Unterschied zwischen Gott und dem Gottesgrund ist nicht ontisch. Der Gottesgrund ist der Ort, in und aus dem Gottes Selbsterkenntnis(=Sein) zustande kommt, und ist also an sich nicht ein Seiendes, sondern das absolute Nichts.
Dadurch, daß die beiden ganz unendlich sind, sind 〈mein〉 Grund und Gottesgrund ein und derselbe. Und die Schöpfung ist 〈meine〉 Selbst-verwirklichung aus dem “Grund”,der das absolute Nichts ist, in die Welt, in der wir als Individuen leben. Die Schöpfung bei Eckhart bedeutet nicht etwa, daß ein Subjekt (=Gott) alle anderen Seienden schafft, sondern daß die Kontinuität zwischen dem Grund, wo Gott noch nicht ist, und den verschiedenen Seienden zustande kommt.
Diese Kontinuität entsteht nur in 〈meiner〉 Selbsterkenntnis. Dabei ist diese die Selbsterkenntnis Gottes. Aber als ein Seiendes bin 〈ich〉 weder Gott noch unendlich. Als ein Individuum bin 〈ich〉 in Gott, der in seiner eigenen Selbsterkenntnis alle Seienden einschließt. Hier können wir Gott als Sein (Person) finden.
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© 1990 Society for Philosophy of Religion in Japan
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