抄録
Die Abhängigkeit der Gipfelzeit und Gipfelhöhe der maximalen isotonischen Zuckung von der Temperatur wurde an weissen Meerschweinchenmuskeln im Temperaturbereich von 40-10° untersucht.
Die maximale Zuckungshöhe nimmt in diesem Temperaturbereiche, in striktem Gegensatz zu Kaltblütermuskeln, mit sinkender Temperatur stetig ab. Diese Abnahme ist in der höheren Temperaturlage sehr geringfügig and um so erheblicher, je niedriger die Temperatur wird. Dieser Temperatureffekt kann nicht schlechthin auf die Erregbarkeits-resp. re-lative Reizstärkeveränderung bei verschiedener Temperatur zurückgeführt werden.
Es wurde versueht, die Temperaturabhängigkeit der Zuckungshöhe für Säuger- und für Froschmuskeln in eine einheitliche zusammenzufassen, dass nämlich die Zuckungshöhe mit der Temperatur stetig zunimmt.
Die Latenz- und Gipfelzeit nimmt mit sinkender Temperatur zu, und zwar immer stärker je niedriger die Temperatur wird, zeigt also einen ganz ähnlichen Abhängigkeitseharakter wie bei Froschmuskeln. Der Temperaturquotient Q10 beträgt oberhalb 25° weniger als 1, 2 und unterhalb 25° ca. 1, 8, erreicht also nicht 2, ist immerhin etwas kleiner als bei den Froschmuskeln.
Die Zuckungshöhe vermindert sich auch bei konstant gehaltener Temperatur mit der Zeit und zwar sehr beträchtlich bei schlechtem Muskelpräparat und bei Applikation niedriger Temperatur, während die Gipfelzeit unverändert bleibt. Dieser Zeiteffekt darf also nieht einfach mit der Ermüdung identifiziert werden.