Abstract
1. Gesättigte Fettsäuren haben eine starke wachstumhemmende Wirkung auf Tuberkelbazillen und andere säurefeste Bazillen.
2. Ameisensäure, die 1 C-Zahl hat, ist weit wirksamer als Essigsäure, die 2 C-Zahlen hat. Die 3-Zahlen enthaltende Propionsäure ist wirksamer als Essigsäure, steht aber der Ameisensäure nach. Die Wirkung der Butter- und der Isobuttersäure ist am schwächsten. Mit Zunahme der C-Zahlund des Molekulargewichts und mit Verminderung der Wasserlöslichkeit wird die wachstumshemmende Wirkung immer stärker, und Kaprinsäure, die 10 C-Zahlen hat, zeigt die höchste Wirkung: mit Ausnahme einiger Bazillenarten kann sie in einer Verdünnung von 1:10000 oder darüber das Wachstum vollkommen verhindern. Laurinsäure ist weit weniger wirksam.
3. Myristin-, Palmitin- und Stearinsäure, die sich im Nährmedium in gesättigtem Zustand befinden, üben keinen Einfluss auf die Bazillenentwicklung aus.
4. Bei Buttersäure zeigt die Normalverbindung im aligemeinen eine etwas stärkere Wirkung als die Isoverbindung.
5. Vergleicht man die wachstumshemmende Wirkung gesättigter Fettsäuren und ihrer Natriumsalze miteinander, so ist die Wirkung der Salze erheblich schwächer (_??_-_??_ ) als die der Säuren.
6. Beim Versuch mit Salzen zeigt auch kaprinsaures Natrium die stärkste Wirkung.
7. Die bakterizide Wirkung gesättigter Fettsäuren geht nicht immer mit ihrer entwicklungshemmenden Wirkung parallel, aber Kaprinsäure besitzt auch hier die stärkste bakterizide Wirkung: humane und bovine Tuberkelbazillen verlieren nach 2 Stunden in 1000 fach, nach 6 Stunden in 2000fach und nach 24 Stunden in 4000fach verdünnter Kaprinsäureemulsion ihre Entwicklungsfähigkeit