抄録
1. Wenn gesunden Kaninchen die physiologische Kochsalzlösung auch in Mengen von 20ccm pro kg Körpergewicht infundiert worden ist, so tritt doch in der Infusion unmittelbar nachfolgender Zeit keine Zunahme der zirkulierenden Blutmenge auf, sondern es kommt vielmehr zur Abnahme derselben. Die Plasmamenge erfährt in den meisten Fällen unmittelbar nach der Kochsalzinfusion eine Zunahme, kehrt aber nach 30 Minuten zum Präinfusionswert zurück, in den meisten Fällen sank sie unter den Ursprungswert ab.
Erythrozytenvolum nimmt in der Infusion unmittelbar nachfolgender Zeit immer ab, ist aber auch 30 Minuten mehr oder weniger nach dem früheren Niveau hingeneigt.
2. Die zirkulierende Blutmenge ist bei Beschädigung des Organismus mit Uran bzw. Kantharidin vermehrt.
3. Wenn an Kantharidinkaninchen die intravenöse Kochsalzinfusion ausgeführt wird, so weist doch die zirkulierende Blutmenge in eben analoger Weise wie bei gesunden Kaninchen selbst in der Infusion unmittelbar nachfolgender Zeit eine Abnahme auf, der Grad derselben ist aber einigermassen geringer als bei Gesunden. Die Plasmamenge nimmt nach der Infusion stets zu, nach 60 Minuten ist sie jedoch in vorwiegender Mehrzahl der Fälle vermindert als Ursprungswerte. Erythrozytenvolum erfährt unmittelbar nach der Infusion sowie eine and zwei Stunden später eine Abnahme, der Grad derselben ist aber geringer als bei gesunden. Und nach einer Stunde steigt das Erythrozytenvolum um ein geringes an.
4. Auch bei Urankaninchen nimmt die zirkulierende Blutmenge durch die Kochsalzinfusion in beinahe demselben Masse wie bei Kantharidinkaninchen ab. Die Plasmamenge nimmt in der Infusion unmittelbar nachfolgender Zeit in den sämtlichen Fällen zu, der Grad der Zunahme ist weniger als der Mittelwert in gesunden Fällen, in denen die Zunahme stattfindet, aber stärker als im Kantharidinversuch. Aber die danach erfolgende Wiederherstellung zum früheren Wert ist sehr verzögert, so dass die zirkulierende Blutmenge selbst nach Ablauf von 2 Stunden kann auf den Ursprungswert zurückkommen kann. Das Erythrozytenvolum nimmt unmittelbar nach der Infusion stetsab, der Grad dieser Abnahme ist intensiver als im Kantharidinversuch. Und nach einer Stunde tritt es ein wenig an den Ursprungswert heran.
5. Bei Kantharidin- und Urankaninchen scheinen die Blutdepots für das zirkulierende Blut verkleinert zu sein.