The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Einfluss der Blausäure auf die Harnbildung in gechsädigten Krötennieren
Studien über Flüssigkeitsaustausch XXIX
Hisashi YasudaShingo Yamamoto
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1937 Volume 31 Issue 6 Pages 616-627

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Abstract
Wir haben Kantharidin- and Sublimatnieren mit Cyannatriumlösung in verschieden starken Konzentrationen von der Nierenarterie bzw. von der Nierenpfortader aus durchspült and gelangten zu folgenden Ergebnissen : Die Blausäure, in höheren Konzentrationen angewandt, ruft ausnahmslos eine bedeutende Verminderung der Harnbildung hervor. Eine derartige Oligurie dürfte jedenfalls als dadurch entstanden aufgefasst werden, dass die Blausäure-bei glomerulärer Applikation in der Weise, indem das im Glomerulusharn ausgeschiedene Cyannatrium auf dem Wege seiner Rückresorption die Nierenepithelien durchpassiert, d. h. von der Lumenseite der Tubuli her, bei renoportaler Anwendung durch den intermediären Flüssigkeitsaustausch zwischen Pfortadersystem and Nierenepithelien, d. h. von der Gefässseite her-als das Protoplasmagift auf die Nierenepithelien einwirkt.
Bei arterieller Durchspülung der Kantharidinnieren mit Cyannatrium tritt eine erhebliche Abnahme der arteriellen Zufuhrmenge ein, man gewinnt also den Eindruck, dass die Oligurie durch den Synergismus von derartiger Gefässwirkung verstärkt wird.
Bei niedrigen Konzentrationen der Blausäure tritt nur eine leichtgradige Oligurie auf, and selbst diejenige Oligurie, welche im Anfangsstadium der Applikation der Blausäure ausgeprägt in Erscheinung getreten war, nimint allmählich an Intensität ab oder kann sogar temporär in die diuretische Phase übergehen. Ein derartiges Phänomen dürfte als ein Vorgang aufgefasst werden, welcher durch die sich gegenseitig ausgleichend auswirkenden Beeinflussungen der Nierenepithelfunktion, d. h.-veil die Blausäure nicht allein als das Protoplasmagift wirkt, sondern in bestimmten Konzentrationen auch die Parasympathikusendigung reizt-durch das Zusammentreffen von Förderung der Nierenepithelfunktion, welche als Ausdruck des eben angeführten nervösen Effektes der Blausäure zutage tritt, and von Herabsetzung der Nierenepithelfunktion durch das Betroffenwerden des Zeliprotoplasmas ausgelöst wird.
Endlich sei über das Wesen der Nierenepithelfunktion einiges angeführt. Solite nun die Blausäure als das Protoplasmagift angesehen werden and insofern sie die Vitalität der Zellen herabzusetzen vermag, muss der Grand für die beobachtete Oligurie, zum mindesten hinsichtlich der Nierenepithelien, in der Funktionsstörung derselben gesucht werden. Mit anderen Worten, die Oligurie ist dann, wenn sie im Tubulus entsteht, auf die Steigerung der Ruckresorption zurückzufuhren, vorausgesetzt, dass die Zirkulation der Nierenpfortader aufrecht wie sonst erhalten ist. Da wir dann zum Schluss, dass die Steigerung der Rückresorption in unserem Experiment unter Blockierung der Nierenepithelien durch die Blausäure zustande kommt, gelangen, so glauben wir mithin annehmen zu dürfen, dass die eigentlicheAufgabe derNierenepithelfunktion im regulatorischen Einfluss auf die Rückresorption besteht.
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