The Tohoku Journal of Experimental Medicine
Online ISSN : 1349-3329
Print ISSN : 0040-8727
ISSN-L : 0040-8727
Studien über die Beeinflussung des Serumeiweisses und dessen kolloid=osmotischen Drucks durch perorale Zufuhr von grossen Wassermengen bei Gesunden sowie Hochdruck= und Nierenkranken
Kuranosuke Shida
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

1939 Volume 35 Issue 2-3 Pages 271-303

Details
Abstract

An Gesunden sowie an Fällen von essentieller Hypertonie, von Glomerulonephritis, sekundärer Schrumphniere und maligner Hypertonie wurde nach dem Verfahren des Volhard'schen Wasserversuchs die perorale Wasserzufuhr von 1, 500 cem vorgenommen und unmittelbar vor der Flüssigkeitszufuhr sowie 2 und 24 Stunden später, im ganzen also dreimal Blutproben entnommen. An diesen Blutproben wurde durch Bestimmungen des Hämoglobingehaltes die Konzentrationsveränderung des Blutes, durch die Bestimmung des Kochsalzspiegels die Schwankungen der Krystalloide ermessen; es wurden weiterhin die Konzentration des Bluteiweisses sowie der kolloid-osmotische Druck bestimmt, um die nach peroraler Zufuhr grosser Flüsigkeitsmenge auftretende quantitativen und qualitativen Veränderungen des Bluteiweisses zu analysieren.
1. Bei Gesunden, bei denen die Wasserausscheidung, das Verdün-nungs-und Konzentrationsvermögen und die Phthaleinausscheidung sich als vollkommen normal erweisen, befindet sick das Blut in 2stündi-gem Ablauf nach Wasserzufuhr schon in der Mehrzahl der Fälle nach vorausgegangener initieller Hydrämie in der Phase primärer Eindik-kung, indem bier sich die Hämoglobinkonzentration vermehrt. Zur selben Stunde kommt es einerseits zu teilweisem Hineindringen klei-nerer Eiweissteilchen vom Bluteiweissbestund ins Gewebe, während sich undererseits die Mobilisation grösserer Eiweissteilchen aus den Depotorganen vollzieht. Je nach jeweiligen Wechselbeziehungen der beiden Vorgänge erfahren die Bluteinweisskörper sowie der kolloid-osmotische Druck bald eine Steigerung, bald eine Erniedrigung; der Druck pro % sinkt, ganz davon unabhängig, stets ab.
Nach 24 Stunden finden sich neben terminaler Bluteindickung im allgemeinen Erhöhungen des Bluteiweisses, des kolloid-osmotischen Drucks und Druck pro Bei gesunden Menschen äussern sich also die nach peroraler Wasserzufuhr auftretenden Veränderungen der Blut-eiweisskörper in 2-stündigem Ablauf im regen Eiweissaustausch zwi-schen Blut und Geweben, während die Veränderungen in 24-stündigem Ablauf vorwiegend in einer einfachen Bluteindickung sich repräsenti-eren.
2. Bei Fällen von essentieller Hypertonie, in denen das Verdün-nungs-und Konzentrationsvermögen sowie die Phthaleinausscheidung sich als annähernd normal erweisen, und in welchen doch eine leichte Verzögerung der Wasserausscheidung anzutreffen ist, befindet sich das Blut 2 Stunden nach der Flüssigkeitszufuhr entweder noch in der Phase initieller Hydrämie oder im Übergangszustund zu primärer Ein-dickung. In dieser Zeitspanne spielt sich der Vorgang des Eiweiss-austausches im grossen ganzen in analoger Weise ab, wie bei gesunden Individuen. In der Phase terminaler Bluteindickung in 24-stündigem Ablauf findet der Eiweissaustausch zwischen Depot und Gewebe noch, wenn auch in beschränkter Masse statt.
3. Bei Fällen von chronischer Glomeurlonephritis mit unerhebli-cherNiereninsuffizienz wird 2 Stunden nach Flüssigkeitszufuhr in alien Fällen eine initielle Hydrämie befunden. Die Bluteiweisskorper erfah-ren hierbei eine Abnahme, these Abnahme ist aber durchaus nicht etwa durch eine Blutverdünnung bedingt, sondern sie kommt dadurch zu-stunde, dass kleinere Eiweissteilchen vom Bluteiweissbestund zum Teil ins Gewebe eingedrungen ist, während zugleich grössere Eiweiss-teilchen im Depot in geringerem Masse ins Blut übergetreten sind. Mithin erfahren der kolloid-osmotische Druck sowie der Druck pro % gemeinsame Erniedrigungen. Nach 24 Stunden besteht der Austausch-vorgang der Eiweisskörper zwischen Blut und Depot sowie Gewebe in noch intensiverem Grad fort, als bei Fällen von der essentiellen Hypertonie.

Content from these authors
© Tohoku University Medical Press
Previous article Next article
feedback
Top