Abstract
1. Beim Kaninchen ruft eine intravenöse Applikation mit Septojod und Uran je in einer geeignetenDose als eine der toxischen Erscheinungen den merklichen Druckanstieg des Liquor cerebrospinalis hervor, der hauptsächlich auf eine pathologische Sekretionssteigerung derEpithelien im Plexus chorioideus zurückgeftihrt werden muss.
2. Eine grössere Giftgabe bewirkt in umgekehrter Weise eine bedeutende Drucksenkung, die dann freilich auf eine toxische Degeneration der Plexusepithelien mit entsprechender Sekretionsverminderung hinweist. In dieser Zeit weisen auch die retinalen Pigmentepithelien die bekannten Schädigungen auf, die sich klinisch durch eine ödematöse Netzhauttrübung auszeichnen.
3. Der gesteigerte Liquordruck mit gewisser Schwankung bleibt dann längere Zeit fortwährend bestehen, wenn die Septojodlösung von einer relativ kleinen Dose in mässigen Abständen wiederholt einverleibt wurde, ohne kumulierende Wirkung zu entfalten.
4. Meine Versuchsresultate sprechen m. E. gerade für die Annahme, dass die pathologische Steigerung des Hirn- und Lumbaldruckes bei der eklamptischen Urämie viel befriedigender durch die Gifttheorie zu erklären ist, als durch die angiospastische Theorie.