Abstract
Die Retinitis albuminurica hat entwicklungsgeschichtlich gar nicht direkt mit dem hypertonischen Druckgefälle der Netzhautgefässe an sich zu tun and kommt lieber ausschliesslich oder wenigstens vorwiegend in inniger Ver-bindung mit Ursachen der bösartigen renalen Hypertonie vor.
Eine symptomatische Behandlung, die schlechthin auf die allgemein.e Blutdrucksenkung eingstellt wird, kann bei der Retinitis alb. vom theoretischen Standpunkt aus keine wesentliche Besserung bzw. Heilung erzielen; denn die Netzhautaffektion hier verläuft nicht immer dem arteriellen Druck parallel. bas Gleiche gilt m. E. auch für Netzhautveränderungen bei der essentiellen Hypertonie.
Der kausale Zusammenhang zwischen der intrakraniellen Drucksteigerung and Stauungspapille bei der Retinitis alb. ist noch nicht einwandfrei bewiesen; vielmehr spricht manches noch dagegen.
Einzelne Netzhautveränderungen bei der Retinitis alb. haben erst durch meine Toxintheorie eine viel befriedigendere and zutreffendere Erklärung gefunden, als durch die Rickersche Peristasetheorie.