Zur Ausscheidung des Phenolsulfophthaleins aus gesunden Nieren. Zugleich ein Beitrag zur Technik der Phenolsulfophthaleinprobe

抄録

1. Wir stellten an 24 Nierengesunden Versuche über subkutane, intramuskuläre und intravenÖse Einverleibung des Phenolsulfophthaleins unter vorangehender Wasserdarreichung und intravenÖse Injektion ohne vorheriges Wassertrinken an und prüften die Ausscheidung des Farbstoffs im Laufe von 4 Stunden.
2. Die Einzelheiten über den Beginn der Phthaleinausscheidung und die ausgeschiedene Menge in den einzelnen Zeitabschnitten sind in Tabelle IV and die Durchschnittswerte der Übersicht halber in Tabelle V wiedergegeben.
3. Die Ausscheidung des Phthaleins geht bei intravenöser Injektion mit vorheriger Wasserdarreichung, aber nicht bei der ohne vorangehende Wasserzufuhr, am schnellsten, vollkommensten und konstantesten vor sick. Die Ausscheidungkurve erreicht dabei schon in der ersten halben Stunde ihren Kulminationspunkt, um in der zweiten halben Stunde wieder steil abzufallen. Diese Anwendungsweise des Phthaleins ist demnach am geeignetsten für die Funktionsprüfung der einzelnen oder beider Nieren. Bei subkutaner and intramuskuhärer (intraglutaealer) Injektion zeigen sich die Kurven als mehr inkonstant.
4. Die vorangehende Wasserdarreichung gilt nach unseren Beobachtungen als eine ausserordentlich wichtige Prozedur bei der Phthaleinprobe bei jeder Applikationsweise des Mittels. Ohne sie wird auch das Resultat der intravenösen Injektion beeinträchtigt.
5. Ferner ist bei der Anstellung der Phthaleinprobe genaues Beachten auf die Wahl des Präparates, die Injektionstechnik and die Kolorimetrie massgebend. Da aber die Schwankungen in der normalen Ausscheidung des Phthaleins in ziemlich weiten Grenzen liegen, so müssen wir bei der Verwertung der Zeit des Eintritts der Farbstoffausseheidung and der ausgeschiedenen Menge in den einzelnen Zeitabschnitten auch verschiedene extrarenale Bedingungen in Betracht ziehen.