Abstract
1. Das Adrenalin wirkt auf den intermediären Flüssigkeitsaustausch auf zweierlei Art, erstens durch den unmittelbar nach der Adrenalininjektion auftretenden Angicspasmus und darchdie Erhöhung der Gewebsspannung und zweitens durch die quellungsfördernde Wirkung auf das Blut und die Gewebe.
2. Bei gesunden Hunden stellt sick fünf Minuten nach Adrenalininjektion bald eine auf dem Angiospasmus beruhende Anhydrämie ein, bald fehlt these durch den gegenseitigen Ausgleicli der zugleich gesteigerten Gewebsspannung und Blutquellung. Bald aber kommt es zur Hydrämie, was alles aber keinequalitativ verschiedenen Wirkungen darstellt. Je nach der Individualität wirkt das Adrenalin bald stärker auf die Gefässe, bald stärker auf das Gewebe, wodurch verschiedener Erfolg erbracht wird. Im Ansehluss daran kommt durch die Blutquellung und vielleicht zum Teil unter Mitwirkung der Gewebsspannung die Hydrämie zur Erscheinung, die sick jedoch nicht immer deutlich feststellen lässt. Schliesslich tritt die Gewebsquellung hervor, welche die Blutquellung übertrifft und allmahlich die Bluteindickung hervorruft.
3. Beim Cantharidinhund scheinen die am intermediären Flüssig-keitsaustausch teilnehmenden mechanischen Kräfte durch Adrenalin stark beeinflusst zu werden. Die sich daran beteiligeuden physikochemischen Kräfte werden besonders erlieblich an der Blutseite erhöht, wie es bei den anderen meisten quellungsfördernden Momenten der Fall ist. Die Folge davon ist, dass die Hydrämie eine starke oder eine lang dauernde ist. Dass die im Anschlass daran eintretende Bluteindickung durch Gewebsquellung nicht wenig vernichtet wird, gilt als Grundregel.
4. Auch beim Uranhund ist die Adrenalinwirkung der beim Cantharidinhund ähnlich, nur dass die Reagierbarkeit des Blutes geringer als beim letzteren zu sein scheint, so dass die von der Gewebsquellung herrührende Bluteindickung manchmal im Spätstadium des Versuches intensiv oder miudestens protrahiert wird.