Das im Jahre 1853 gegründete Familienblatt, die Gartenlaube, erreichte in den 1860erJahren eine explodierende Auflagenhöhe, wobei seine repräsentative Autorin E.Marlitt eine große Rolle spielte. Auf den ersten Seiten dieses Blattes wurden immerdie Fortsetzungen einer Novelle bzw. eines Romans abgedruckt, was auf dergeschickten Strategie des Herausgebers Ernst Keil beruhte, um das Interesse derLeser zu erwecken. Im Anschluß dieser Abdrucke wurden Artikel, die das jeweiligeThema der Novellen bzw. Romane behandelten und dem Leser einen tieferen undgründlicheren Einblick in das Thema ermöglichten, gesetzt. Diese Romane bzw.Novellen dienten als Titelaufsatz. Auch beim 1867 in der Gartenlaube veröffentlichtenRoman „Das Geheimnis der alten Mamsell" beziehen sich die anschließenden Artikelauf den Roman. In dieser Arbeit wird das Zusammenspiel zwischen Fortsetungsromanund Zeitschrift betrachtet, indem konkrete Beispiele angeführt werden, die von Keilund Marlitt als besonders wichtige Themen, wie bürgerliches Ideal,Mädchenerziehung und Kirchenkritik, angesehen werden.
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