Linguisten-Seminar : Forum japanisch-germanistischer Sprachforschung
Online ISSN : 2434-5407
最新号
選択された号の論文の7件中1~7を表示しています
Probleme der deutschen Syntax: Wortstellung, Kasus, Paradoxien
  • Epenthese in der Syntax
    Josef BAYER
    2024 年 6 巻 p. 9-44
    発行日: 2024年
    公開日: 2024/03/15
    ジャーナル フリー
    Die phonologische Opposition zwischen /t/ und /d/, siehe „Tier“ versus „dir“ oder „Ente“ versus „Ende“, ist aufgehoben bei konsonantischer Epenthese; das [t] in hoffen[t]lich, wesen[t]lich, oder auch im gesprochenen übrigen[t]s, al[t]so etc. ist nicht phonemisch, also bedeutungsdiskriminierend, und besitzt keine Alternativen, wie die Abweichung von *hoffen[s]lich, *wesen[g]lich etc. zeigt. Diese elementare Beobachtung gibt Anlass, nach einer morpho-syntaktischen Analogie zu suchen. Die Frage ist: Gibt es auch in diesem Bereich Fälle, in denen aus rein strukturellen Gründen Material in die Phrasen- oder Wortstruktur eingefügt wird, und in denen dieser Einschub keinen greifbaren semantischen Effekt hat. Die empirische Basis sind sieben Fälle, die auf den ersten Blick wie Irregularitäten in der Syntax/Semantik-Beziehung aussehen, und deren Erklärung sich einem einzigen Prinzip zuordnen lässt, welches hier als das „Epenthetische Prinzip“ (EP) bezeichnet wird. Der Aufbau ist so, dass nach einer kurzen Einleitung zur Syntax/Semantik-Beziehung die sieben Fallbeispiele besprochen werden. Sie stammen überwiegend aus dem Deutschen, aber auch aus dem Türkischen, aus Bangla (Bengali) und aus dem Rumänischen. Die Analysen deuten auf die Möglichkeit einer einheitlichen Erklärung hin, die im Anschluss durch die Formulierung des EP auf den Punkt gebracht wird. Danach wird die Tauglichkeit des EP an einer Kurzrevision der einzelnen Fälle überprüft. Nach einer Skizze der Epenthese in der Phonologie schließt der Beitrag ab mit ein paar Gedanken zur Architektur der Grammatik.
* * * * *
  • Zur Unterdeterminiertheit der sprachlichen Ausdrücke am Beispiel von „sein + zu-Infinitiv“
    Shin TANAKA, Shiori YOKOTA
    2024 年 6 巻 p. 45-59
    発行日: 2024年
    公開日: 2024/03/15
    ジャーナル フリー
    Was wir in der vorliegenden Arbeit zeigen möchten, sind Beobachtungen über den Zusammenhang zwischen der sprachlichen Struktur und deren Umsetzung, was sich folgendermaßen zusammenfassen lässt:

    • Die sprachlichen Ausdrücke sind von Natur aus unterdeterminiert.
    • Sie sind nicht voneinander unabhängig vorhanden, sondern stehen miteinander in Relationen.
    • Die wichtigste Relation ist die Teil-Ganzes-Relation. Diese stellt zum einen ein wichtiges statisches Strukturprinzip im Lexikon und in der Syntax dar, zum anderen aber auch ein Prinzip, aufgrund dessen die dynamischen Kommunikationsprozesse ablaufen.

    Um diese Beobachtungen anzustellen, setzen wir uns als Beispiel mit der Konstruktion „sein + zu-Infinitiv“ (im Folgenden szI(-Konstruktion)) auseinander. Bekanntlich sind bei dieser Konstruktion mindestens zwei Interpretationen (Möglichkeit bzw. Notwendigkeit) festzustellen, die oft ambig sind. Die Frage, die sich hier stellt, ist: Ist dem Adressanten von vornherein bewusst, welche der Interpretationen im gegebenen Fall vorliegt? Und wie empfängt der Adressat dieses unterdeterminierte Signal? Dabei stützen wir uns u. a. auf die Vorgehensweise von Fritz (2021), die beschreibt, wie wir aufgrund der Teil-Ganzes-Relation von der semantischen Struktur zu den aktuellen Bedeutungen gelangen.
  • Koichi KONO, Jiro INABA
    2024 年 6 巻 p. 60-81
    発行日: 2024年
    公開日: 2024/03/15
    ジャーナル フリー
    In dieser Arbeit schlagen wir eine Analyse von transitiven Konstruktionen mit Expletivum (transitive expletive constructions; TECs) in germanischen Sprachen im Rahmen der minimalistischen Syntax vor. Die Sprachen unterscheiden sich darin, welche Verbklassen Konstruktionen mit Expletivum zulassen: Während Expletiva mit unakkusativen bzw. passivierten Verben in allen germanischen Sprachen zu beobachten sind, sind Konstruktionen mit transitiven Verben und Expletivum nur in einem Teil dieser Sprachen möglich.
      Diesen Unterschied wollen wir mit Hilfe des Labelling Algorithmus (LA) und der phasenbasierten Derivation (vgl. Chomsky 2013, 2015, etc.) ableiten. Dem LA zufolge muss z. B. das externe Argument (Subjekt) im Englischen seine ursprüngliche Position innerhalb der v*P verlassen, um schließlich in SpecTP zu gelangen, damit die v*P ein Label bekommen kann. In Sprachen, in denen das Subjekt innerhalb der v*P verbleiben kann, kann es zu TECs kommen, was mit dem hier vorgeschlagenen LA ableitbar ist.
      Bezüglich der Phase postuliert u. a. mit dem Chomsky (2015), dass der Phasenstatus von v* durch V vererbt wird (phasehood inheritance). Wir nehmen an, dass diese Vererbung einer parametrischen Variation unterliegt, und demonstrieren, dass das Ausbleiben der Vererbung die Ableitung der TEC ermöglicht. Ferner schlagen wir vor, dass im Laufe der phasenbasierten Derivation die Spec-Kopf-Struktur, die sich als Folge des Transfers des Komplements ergibt, als eine Kopf-Komplement-Struktur reanalysiert werden kann (vgl. u. a. Narita 2014), wodurch das erwartete Problem des Labelling bei den TECs umgangen wird. Unsere Analyse sollte auch eine prinzipielle Erklärung zum Scrambling bzw. Objekt Shift ermöglichen, das laut Richards (2004) und Bobalijk & Jonas (1996) nur in Sprachen beobachtet wird, die TECs zulassen.
  • Eine Diskussion anhand der Lesarten von freien Dativen bei Antikausativa und Unakkusativa im Deutschen
    Miho TAKAHASHI, Yasuhiro FUJINAWA
    2024 年 6 巻 p. 82-99
    発行日: 2024年
    公開日: 2024/03/15
    ジャーナル フリー
    Diverse Lesarten für freie Dative (Pertinenz, Commodi, Incommodi u. a.) werden seit Ogawa (2003) nicht mehr für elementare Beschreibungsklassen der Grammatik gehalten, sondern für Beiprodukte eines zugrunde liegenden abstrakten semantischen Verhältnisses. In diesem Grundverhältnis gilt die im Dativ genannte Person primär als Possessor bzw. Experiencer der durch den Satz dargestellten (Teil-)Situation. Verschiedene konkretere Rollen wie die o. g. erhält sie erst sekundär v. a. durch kontextuellpragmatische Faktoren. Vor diesem Hintergrund unterscheidet Schäfer (2008) zwischen der Lesart „eines Affizierten (AFF)“ und der eines „unabsichtlichen Kausierers (UAK)“ für Dative bei unakkusativen und antikausativen Verben. Beide Lesarten könnten demnach dem Dativ bei sein-selegierenden Unakkusativa wie aufgehen und ebensolchen Antikausativa wie zerbrechen zukommen, während dem Dativ bei reflexivierten und somit haben-selegierenden Antikausativa wie sich öffnen die UAK-Lesart vorenthalten bleibe. Verantwortlich dafür sei das Reflexivpronomen, das laut Schäfer (2008) wegen seiner syntaktischen Argumenthaftigkeit die reflexivierten Antikausativa noch immer transitiv halte, sodass es ihnen sowohl das Auxiliar haben aufzwinge als auch eine andere Person als die im Dativ genannte zum Kausierer designiere. Obwohl Schäfer (2008) nun selbst bestätigt, dass eine der drei Subklassen, in die er die UAK-Lesart einteilt, nur schwer mit Adverbialien wie aus Versehen kompatibel ist, hat er für seine introspektive Prüfung (un)möglicher UAK-Lesart lediglich diesen Adverbialtyp herangezogen. Somit bleibt unklar, ob und inwieweit diese Lesart wirklich so, wie er denkt, mit der haben/sein-Selektion als Reflex vorhandener/fehlender syntaktischer Transitivität korreliert. Im vorliegenden Beitrag wird dieser Punkt untersucht. Im Mittelpunkt stehen das haben-selegierende Antikausativ sich öffnen sowie Fortbewegungsverben wie fallen als sein-selegierende Unakkusativa. Zwei Korpusuntersuchungen werden ergeben, dass die Lesart eines Dativs weniger von der Auxiliarselektion abhängt als von der aktionsartlichen Unterscheidung zwischen „achievements“ einerseits und „activities“ und „accomplishments“ andererseits.
feedback
Top