J. F. Eykman hat als erster aus der Wurzelrinde von " Nandina domestica" ein amorphes Alkaloid gewonnen, das er "Nandinin nannte. Auch Iwakawa hat dasselbe extrahiert und seine pharmakologischen Wirkungen studiert. Darnach hat Kitasato aus derselben Pflanze ein kristallinisches Alkaloid isoliert, welches sich in seiner Konstitution nichts anderes als d-Hydroberberrubin erwies, wofür der Eykmansche Name Nandinin beibehalten wurde. Weiterhin gelang es Kitasato, aus dem Rückstand, der nach Extraktion des kristallinischen Nandinins zurückblieb, ein zweites gut kristallisierendes Alkaloid abzuscheiden, das er "Domesticin" nannte. Die Elementaranalyse ergab, dass dem Domesticin dieselbe Molecularformel C
19H
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4 wie die des Nandinins zukommt, und es zeigte sich ferner, dass es einen Phenantrenkern besitzt. Weiter hat Kitasato durch Methylierung des Domesticins ein künstliches Derivat, "Domesticinmethyläther", gewonnen.
Zur gleichen Zeit hat Maniwa aus den Früchten der Nandina domestica albi ein neues kristallinisches Alkaloid gewonnen, das er "Domestin" nannte, und Shiina studierte dessen pharmakologische Wirkungen.
Takase und Ohashi baben unabhängig von Maniwa aus den Früchten der Nandina domestica rubi et albi auch ein neues kristallinisches Alkaloid gowonnen, das sie "Nantenin" nannten.
Darnach bemerkte Kitasato aber, dass das Domestin und das Nantenin seinem Domesticinmethyläther in ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften sehr ähnlich sind, und folgerte schliesslich, dass das Domestin und das Nantenin der natürliche Domesticinmethyläther sind, und er schlug deshalb vor, zu Ehren seines Entdeckers nur den Namen "Domestin" als Namen des naturlichen Domesticinmethyläthers beizubehalten, um eine Verwirrung zu vermeiden, welche sich leicht aus mehreren Namen für eine Substanz ergeben kann.
Bedauerlicherweise fehlen meines Wissens in der Literatur über das kristallinischen Nandinin bzw. d-Hydroberberrubin pharmakologische Untersuchungen, sodass der Verfasser beschloss, das reine Nandinin nach der Kitasatoschen Methode zu gewinnen, und Untersuchungen über seine pharmakologischen Wirkungen anzustellen. Es gelang ihm ca. 0, 5g reines Nandinin pro Kg trockne Rinde der Nandina domestica zu gewinnen Diese Substanz zeigt mit dem Kitasatoschen Nandinin übereinstimmende chemischphysikalische Eigenschaften.
Der Verfasser hat die allgemeine Wirkung des Nandinins auf Kalt- und Warmblüter, sowie seine Wirkung auf den Skelettmuskel, und die sensiblen und motorischen Nerven untersucht, und dabei die folgenden Resultate erzielt:
1) Beim Frosch wirkt das Nandinin auf das Grosshirn von Anfang an lähmend. dann auf Medulla oblongata und Rückenmark erregend und verursacht Reflexsteigerung und klonische Krämpfe in ganzen Körper, bis schliesslich die Tiere durch Herzlähmung zu Grunde gehen. Bei Warmblütern ist seine Wirkungsweise der beim Frosch analog. Die Häufigkeit und die Intensität der Krämpfe sind allerdings geringer und schwächer als beim Frosch; z. B. treten bei der Maus nur in wenigen Fällen Krämpfe auf und fehlen ganz beim Kaninchen und beim Hunde. Beim Kaninchen und Hunde werden Tränenausfluss, Salivation, und Kotentleerung beobachtet; im Endstadium der Intoxikation drohen Respirations- und Herzlähmung. Letztere scheint die Todesursache zu sein.
Die minimale Letaldosis beträgt bei subcutaner Injektion beim Frosch 5mg/10g, bei der Maus 3mg/10g, beim Kaninchen über 70mg/Kg.
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