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クエリ検索: "クリストフ・ランスマイアー"
7件中 1-7の結果を表示しています
  • 徳永 恭子
    オーストリア文学
    2014年 30 巻 32-41
    発行日: 2014/03/31
    公開日: 2017/03/31
    ジャーナル フリー

    "Finden Sie nicht, dass Namen wie Mauthausen oder Auschwitz allzuoft als blosse Kurzel in einem Prozess gutgemeinter Aufklarung und wohlorganisierter Erinnerung stehen?" Das ist die Fragestellung Christoph Ransmayrs, der sich im Roman Morbus Kitahara (1995) mit dem Problem der Vergangenheitsaufarbeitung intensiv beschaftig hat. Wie kann man "Mauthausen oder Auschwitz" vor zweckdienlichem Verwendung retten? Inwieweit ist es fur den Gegenwartsautor wie Ransmayr uberhaupt moglich, das Unerlebte zu thematisieren? Im Folgenden wird versucht zu veranschaulichen, wie der Autor durch Fiktionalisierung das Problem der Vergangenheitsbewaltigung zum Ausdruck gebracht hat. "Morbus Kitahara" ist eine Augenkrankheit, die zu einer Verdunkelung des Gesichtsfeldes fuhrt. Wie der Titel schon andeutet, werden im Roman die dustere Welt und die finsteren Zeiten zur Sprache gebracht, die im toten Winkel der Wirklichkeit liegen. Es handelt sich hier um eine parallele Welt, in der der Morgenthau-Plan tatsachlich durchgefuhrt wurde. Morgenthau, der amerikanische Finanzminister wollte angesichts des Kriegsendes Deutschland desindustrialisieren und zu einem Agrarstaat machen. Mit dem Apell "Zuruck zur Steinzeit!" fallt die Welt im Roman in die Barbarei zuruck. Die Stunde Null wird zur Stunde Minus. "Die ruckwarts gleitende Zeit" herrscht in "Moor". "Moor" ist ein Dorf zwischen Seen und Bergen in Osterreich. Am Ende des Dorfes liegt ein Steinbruch, der "das Steinerne Meer" genannt wird. Diese Topographie erinnert uns an den Steinbruch am Ebensee, an das ehemalige Aussenlager von Mauthausen. In der von Ransmayr erfundenen Welt verschmelzen reale Geschichte und Fiktion, das Wirkliche und das Mogliche miteinander. In Moor, dem von der Aussenwelt abgeschiedenen distopischen Ort herrscht die Vergangenheit. "Niemals vergessen!" ist die Parole der Sieger und der Suhnegesellschaften. Der Steinbruch wird zu einem Mahnmal und zu einem Theater fur die Erinnerung an die Vergangenheit. Die Dorfbewohner Moors mussten sich als Zwangsarbeiter verkleiden und die Steine auf dem Rucken in die Felsstiege hinaufschleppen. Aber wer es wollte, durfte Attrappen tragen wie etwa Karton oder graue Kissen. Zwischen den einzelnen Posen wurden sogar Decken angeboten, denn der Kommandant "wollte nur, dass sich die Bilder glichen und bestand nicht auf dem unertraglichen Gewicht der Wirklichkeit." Diese "Ritual der Erinnerung" ist nichts anders als eine Simulation der Suhne wie aus der Szene eines Hollywood-Films. In dieser massenhaften Demonstration der theatralischen Vergangenheitsbewaltigung kann man die Kritik des Autors erkennen. Die gestockte Zeit im Roman bewegt sich endlich nach vorne, aber geht in die Vergangenheit, zum Ausgangspunkt zuruck, da gerade jetzt der zwanzigjahrige Krieg endet, indem die Atombombe auf Nagoya abgeworfen wird. Das Netzhautodem der Augen Berings, der vom Morbus Kitahara befallenen Hauptfigur, hat eine Form wie die Wolkenpilze von Nagoya. Wegen des Kontrastmittels verwandelt sich Bering, seine Hautfarbe wird gelb, das typische Merkmal der Feinde Amerikas. Der Korper Berings ist ein Medium, das die Nachkriegssituation widerspiegelt. Nicht nur die zeitliche, sondern auch die ortliche Verschiebung ist das auffallende Merkmal dieses Romans. Es geht um die Verschmelzung der fernen Orte. Ambras, der Uberlebende, sieht in Brasilien das ehemalige Lager von Moor, wo er gefoltert wurde. Vom Albtraum des Lagers erschrocken wirft er sich von den Felsen Brasiliens in die Leere. Bering, das Nachkriegskind sturzt mit ihm, da die beiden durch einen gemeinsamen Seil gesichert sind. Das Gewicht der Vergangenheit reisst die Nachkriegszeit hinab. "Ich glaube, es ist eine Illusion, zu hoffen, dass Zeit heilt. Die Zeit verschuttet, vergeht, aber sie heilt nicht, ja in manchen Fallen vergeht sie nicht einmal -

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  • クリストフ・ランスマイアーにおける周縁の時間性,気候を中心に
    徳永 恭子
    ドイツ文学
    2017年 154 巻 122-139
    発行日: 2017/03/25
    公開日: 2018/03/31
    ジャーナル フリー

    Christoph Ransmayr bezeichnet seinen eigenen Schreibprozess als „Erfindung der Welt“. Ransmayr, der Weltreisende, begibt sich nicht nur selbst ans Ende der Welt, sondern verlegt seine literarische Welt ebenfalls dort hin. Ransmayr wird auch von vielen Kritikern als apokalyptischer Autor bezeichnet. In diesem Beitrag geht es um „das Ende der Welt“ in doppelter Hinsicht: Zum einen als zeitlicher Endpunkt und zum anderen als topographischer Ort. Im Folgenden werden die Werke Ransmayrs hinsichtlich des Motivs „Klima“ untersucht, da in diesem sowohl ein zeitliches, als auch ein örtliches Prinzip inbegriffen ist. „Klima“, das bis ins 19. Jahrhundert als „Typlogie der Regionen und Ethnien“ „ein Prinzip der Örtlichkeit“ gewesen ist, wird in der Moderne als „Quelle für Zukunftswissen“ „ein Prinzip der Zeit“. Das Wissen über das „Klima“ ist zugleich auch ein Diskurs, der eine Zukunft aus der Vergangenheit extrapoliert. Dabei spiegeln sich die apokalyptischen Ängste in den Imaginationen vom „Klima“ wider.

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  • ドイツ文学
    2017年 154 巻 v-viii
    発行日: 2017/03/25
    公開日: 2018/03/31
    ジャーナル フリー
  • 徳永 恭子
    ドイツ文学
    2018年 156 巻 219-223
    発行日: 2018年
    公開日: 2019/03/31
    ジャーナル フリー
  • オーストリア文学
    2000年 36 巻 52-61
    発行日: 2000年
    公開日: 2021/04/03
    ジャーナル フリー
  • 浜崎 桂子
    ドイツ文学
    2018年 158 巻 1-7
    発行日: 2018年
    公開日: 2020/03/15
    ジャーナル フリー
  • ランスマイアーの『スラバヤへの道』に関して
    徳永 恭子
    ドイツ文学
    2018年 158 巻 43-59
    発行日: 2018年
    公開日: 2020/03/15
    ジャーナル フリー
      Den österreichischen Gegenwartsautor Christoph Ransmayr bezeichnet man oft als „kosmopolitischen Dörfler“, da er für seine Reisen bekannt ist, die ihn an die Peripherien der Welt, in die hohen Berge, sogar ins hocharktische Packeis, führen. Viele Fotos in verschiedenen Medien zeigen den Autor mit „kolossalischen Kulissen“. Somit ist das Autorimage entstanden, als ob er einsamer Abenteurer wäre, der ausschließlich im „Erhabenen“ vorkommt. Hingegen bestimmt Ransmayr sich selbst als „Touristen“, indem er seine Gesprächsammlung mit „Geständnisse eines Touristen“ betitelt. Den Reisenden, den Abenteurer oder den Touristen, wie man ihn auch nennen mag, kommt man über den Eindruck nicht hinweg, dass er immer unterwegs ist. „Der Autor des Unterwegsseins“ ist aber nicht nur von Medien begehrtes Bild, sondern auch von Ransmayr inszeniertes Selbstbild. Im „Weg nach Surabaya“ präsentiert er sich als reisender Schriftsteller und seine Werke als Literatur in Bewegung.
      „Der Weg nach Surabaya“ ist eine Sammlung von verschiedenen Reportagen, kleinen Essays und Dankreden. In meinem Beitrag wird dieser Sammelband als Atlas betrachtet. In seinen Reportagen geht es um die geographischen und gesellschaftlichen Peripherien in Deutschland und Österreich. Thematisiert werden die verschwindende Welt und die Außenseiter am Rand der Gesellschaft. Von den Peripherien im deutschsprachigen Raum begibt sich der Reisende bis zum „Weg nach Surabaya“.
      Die Titelgeschichte dieses Sammelbandes mit dem Untertitel „Protokoll einer Lastwagenfahrt“ ist Ransmayrs Dankrede anlässlich einer Preisverleihung. Im Folgenden wird diese Rede zunächst als Reisebericht im postkolonialen Kontext ausgelegt. Zwei Lastwagen fahren in Richtung nach Surabaya. Der Reisende befindet sich auf der Ladefläche eines offenen Lastwagens. Die einheimischen Fahrgäste des anderen Lasters bitten ihn mit körperlicher Gestik darum, die Zeitung vorzulesen, die er auf das Kabinendach gelegt hat. Obwohl er nichts vom Inhalt versteht, ist er trotzdem fähig, den Artikel vorzulesen, da die indonesische Sprache mit lateinischen Alphabeten phonetisch geschrieben ist. Diese Kunstsprache bewahrt mit ihren niederländischen Lehnwörtern die Erinnerung an die Kolonialherrschaft. Hier wird nicht nur Multikulturalität und Vielsprachigkeit thematisiert, sondern auch die Gewalt der kolonialen Herrschaft.
      Beim Abschied klatschen die Passagiere der beiden Lastwagen im Vorbeifahren einander in die Hände. Der europäische Zeitungsvorleser versteht diesen Abschiedsgruß als einen freundlichen Applaus. Im letzten Augenblick übergibt er dem letzten Fahrgast die Zeitung, die die Bedeutung seiner Anwesenheit bei der Fahrt gesichert hat. „Der Weg nach Surabaya“ ist nicht nur ein Reisebericht, in dem der Autor sich als reisender Schriftsteller präsentiert, sondern auch eine performative Dankrede. In der Dankrede wird der Zeitungsvorleser der Preisträger. Die zuhörenden Einheimischen auf dem Weg nach Surabaya werden die Zuhörer der Rede. Indem der kursive Weg nach Surabaya als Zeilen und die Zeitung als Geschichte metaphorisiert wird, ist dieser Text als literarische Parabel zu verstehen. Die Geschichte soll wie die Zeitung weiter an den Rezipienten übergeben werden. Es ist nicht nur der reisende Autor, der immer unterwegs ist, sondern auch sein literarisches Werk. Die Lastwagenfahrt auf dem „Weg nach Surabaya“ ist eine Metapher für die Poetologie Ransmayrs.
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