Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Vergleichende Untersuchung über den Gehalt des Antikörpers in dem Unterhautgewebe, der Milz und dem Blutserum des Kaninchens nach subkutaner Injektion von 13 Arten pathogener Mikroorganismen nebst Mikroskopierung der Bindegewebszellen in der Unterhaut
Yukiko HAMADA
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1954 Volume 6 Issue 3 Pages 453-492

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Abstract

Das Retikuloendothelialsystem hat seinen Sitz in den Wänden der Blut- und Lymphbahn bestimmter Organe, während die Zellen des fibrohistiocytären Systems sich weit in dem lockeren Bindegewebe und der Schleimhaut des ganzen Körpers befinden. Eigentlich sind die Zellen des Retikuloendothelialsystems und auch des fibrohistiocytären Systems aus dem Mesenchym enstanden, so daß die Zellen der beiden Systeme auch bei den Erwachsenen in Aussehn und Tätigkeiten nicht bloß einander ähnlich sind, sonderen auch ineinander übergehen können. Betreffs der Frage, in welchen Teilen des Körpers die Immunantikörper erzeugt werden, lenkte man früher die Aufmerksamkeit vorwiegend auf das Retikuloendothelialsystem und studierte dieses besonders. Dies kam daher, daß die Zellen des Systems in beschränkten Teilen des Tierkörpers verhältnismäßig reichlich vorhanden und daher uns auffallend sind, und daß sie sich unmittelbar mit der Blut- und Lymphbahn berühren und also sehr leicht und bequem experimentell untersucht werden können. Ebenso wichtig wie das Retikuloendothelialsystem sind aber auch die Fibrocyten, Fibrohistiocyten, Histiocyten, Monocyten, Retikulumzellen und Übergangsformen zwischen ihnen, die weit im ganzen Körper vorhanden sind und zuerst von MÖLLENDORFF (1926) eingehend untersucht wurden. Die Zellen wurden von SEKI in einem Zellensystem zusammengefasst, welches von ihm als fibrohistiocytäres Zellensysten bezeichnet wurde.
In den letzten Jahren wurden unter den pathogenen Mikroorganismen vor allem Rickettsien und Virus, die kleiner als Bazillen sind, als Gegenstand des Studiums aufgenommen. Wenn das kleinste Virus in die Gefäße des Körpers eintritt, wird es nicht bloß von den Uferzellen der Gefäßbahn, vor allem von den Zellen des Retikuloendothelialsystems, aufgenommen, sondern auch wandert es durch die Gefäßwände hinaus und wird von den Zellen des fibrohistiocytären Systems des ganzen Körpers aufgenommen. Darin hat es wohl seinen Grund, daß die Viruskrankheiten oft Exantheme auf dem ganzen Körper begleiten. Die Verfasserin vorliegender Arbeit injizierte pathogens Mikroorganismen in die Unterhaut, aber nicht wie OHARA (1950), SHINDO (1953) und andere, die sie intravenös injizierten, und untersuchte mikroskopisch die Zellen des fibrohistiocytären Systems der Unterhaut in einer von der Injektionsstelle weit entfernten Gegend des Körpers. Es wurde außerdem die Antikörpersmenge im Extrakt des Unterhautgewebes und des Milzgewebes, welches ein wesentlicher Fundort für das Retikuloendothelialsystems ist, bestimmt. Die vergleichende Beobachtung der Zellenbilder der Gewebe und der Menge des Antikörpers in dem Extrakte derselben wurden schon von SAWACHIKA mit Colibazillen und von HAMADA mit Choleravibrionen vorgenommen. Die Verfasserin stellte eine solche Beobachtung mit 13 Arten von pathogenen Mikroorganismen an.
Zur Immunisierung der Tiere mit toten pathogenen Mikroorganismen injiziert man eine verhältnismäßig große Menge des Antigens, wobei schon 5-10 Tage nach der Injektion das fibrohistiocytäre System aktiviert und mobilisiert wird, indem aus den Fibrocyten Fibohistiocyten und aus den letzteren Histiocyten entstehen. Zugleich treten im betreffenden Gewebe die Antikörper auf und vermehren sich schnell an Menge. Demgegenüber wird bei der Immunisierung mit lebenden Mikroorganismen in der Regel eine kleine Menge derselben injiziert, so daß erst etwa 20 Tage nach der Injektion eine starke Aktivierung des fibrohistiocytären Systems und eine bedeutende Vermehrung des Antikörpers in ihm erfolgt, aber diese Reaktionen können dann weitaus stärker verlaufen als bei der Immunisierung mit toten Mikroorganismen.

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