1996 年 47 巻 2 号 p. 13-23
In der vielen philosophischen Schriften Kitaro Nishidas (1870-1945) kann man keine zusammenhangende Asthetik oder Kunstlehre finden. Einige ihrem Titel nach so angesehene Kunstlehren sind nicht eigentliche, weil nicht originale, Kunstlehren, sondern hochstens Weiterentwicklungen seines philosophischen Ansatzes. Indessen finden sich Bemerkungen uber die "Kunst" uberall in seinen philosophischen Schriften, von seiner allerersten Schrift "Uber das Gute (Zen no Kenkyu)" (1911) bis zu einer grossen Anzahl von Aufsatzen in seinen letzten Jahren. Das erweist schon eine innere Beziehung zwischen seiner Philosophie und der "Kunst". In der Tat stellt Nishida einige seiner wichtigsten philosophischen Standorte, vor allem den vom "Selbstbewusstsein (Jikaku)" des Wollens und den der "handelnden Anschauung (Koiteki Chokkan)" in Analogie zur Struktur der "Kunst" auf. In dieser Abhandlung versuche ich das nachzuweisen, indem ich die Beziehung der Nishida-Philosophie (Nishida-Tetsugaku) zur Kunsttheorie Konrad Fiedlers (1841-1895) untersuche, die Nishidas "Kunst"-auffassung entscheidend beeinflusste. Als Ergebnis dieses Versuchs lasst sich der Standpunkt vertreten, Nishida-Philosophie im Ganzen als "Kunstlehre" zu betrachten. Und diese "Kunstlehre" kann das Prinzip erhellen helfen, das den heute zunehmend vielgestaltigen kunstlerischen Phanomenen oder Kunstschopfungen zugrunde liegt.