ドイツ文學
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グリューフィウスの視覚と SINNENBILD
»Magnetische Verbindung« と »Letztes Ehren-Gedächtnüß« に関するノート
轡田 収
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1971 年 47 巻 p. 1-12

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抄録

Der Tod einer 1660 an den Kinderblattern verschiedenen 15-jährigen adeligen Jungfrau, Mariane von Popschitz, veranlaßte Gryphius drei verschiedenartige Werke für ihre Bestattung zu schreiben: »Magnetische Verbindung des HErrn JEsu/und der in Jhn verliebten Seelen«, »Abschieds-Worte« und »Letztes Ehren-Gedächtnüß«. Von der persönlichen Beziehung zwischen Gryphius und dem Adelsgeschlecht von Popschitz abgesehen, ist die Bestattungsrede in bezug auf die Todeseinsicht der noch jugendlichen Verstorbenen motiviert, daß sie der Herr an sich ziehe, indem er ihr das "Gnaden-Zeichen“ in Gestalt der Blattermale gegeben habe, um sie "Verbindnüß und Gleichheit Christi und einer reinen Seele“ erkennen zu lassen. In der sprachlichen Gestaltung dieser Todesbewußtheit kennzeichnet sich die, Sicht‘ von Gryphius, in der zufälligen Ähnlichkeit des Äußeren die Identität des Inneren aufzufinden, in den unscheinbaren, zersplittert daliegend erscheinenden Dingen die mit Sinn und Wesen des Daseins zusammenhängende Wahrhaftigkeit zu entdecken, kurz, aus der visuellen Welt eine intellektuelle, geistig-geistliche Vision herauszuziehen. Diese, Sicht‘ bewirkt in der Leichabdankung »Magnetische Verbindung« das Gestaltungsprinzip, das besteht darin, das Thema der "Gleichheit“ im Hinblick auf die Gewißheit der wortwörtlichen Realisation des in der Heiligen Schrift vorgebildeten Heilsprogramms für die recht Gläubigen anhand seiner polyhistorischen Kenntnisse sowie pathetisch-rhetorischen Kunstmittel zu exemplifizieren und amplifizieren, was die gewichtige Problematik seiner literarischen Beispielverwendung aufzeigt. Von dem »Letzten Ehren-Gedächtnüß«, einer Gedenkschrift an die Selige, die nunmehr im Sarg, dem Todes- und zugleich "Ehrenbett“, lag, das, emblematisch‘ zu beschreiben der Zweck des Büchleins war, deuten die vier Haupt-"Sinnenbilder“ auf bedeutende Lebensabschnitte des Mädchens hin. Von der Komposition der Bilder darf man annehmen, daß der Verfasser die wichtigen Momente ihres wenn auch kurzen doch tugendhaften Lebens "abbildet, “ indem er sie in inneren Geschehnisse umgestaltet, um sie bildhaft exemplarisch auf dem, Schaugerüst‘ vorzuführen. -Abhängigkeit oder Verbindung der »Magnetischen Verbindung« von der Sarges-bzw. "Leichen-Tuch“-beschreibung ist stellenweise zu verfolgen. -Alle "Sinnenbilder“ sind in der Dreiteiligkeit des Emblems aufgebaut, jedes hat auch eine längere "Erklärung“ in Prosa. Streng genommen, lassen sie sich nicht mit der Wesensbestimmung des Emblems, sondern vielmehr in der Richtung auf die Imprese begreifen, weil sie alle in der Zielsetzung stark auf die individuellen Umstände der Toten bezogen sind. Diese "Sinnenbilder, “ an denen Gryphius einzigartig und u.W. nur einmal gearbeitet hat, erschließen jedoch einigermaßen, wie und in welchen Bezügen er an der Sinnbildkunst interessiert ist, damit man auch im Zusammenhag mit den anderen sinnverwandten Wörtern wie "Abbildung, Gleichnis, Gemähl-(de), Beispiel“ u.a. die Struktur der, Sicht‘ von Gryphius erchließen könne.

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