ドイツ文學
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R. M. リルケとM. ハイデガーの比較研究のための基礎方法論
小林 栄三郎
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1971 年 47 巻 p. 74-86

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抄録

Das Verschiedene wird, um mit M. Heidegger zu sprechen, durch einen Vergleich ins Gleiche gesetzt, damit der Unterschied sichtbar gemacht wird: Das heißt: zwei Dinge können verglichen werden, insofern sie bei allen ihren Verschiedenheiten die Gleichheit in sich bergen. Wenn ein Vergleich von den so heterogenen Geistestätigkeiten wie Dichten und Denken möglich sein wird, so muß bei allen Verschiedenheiten doch eine Gleichheit in ihrem Wesen geborgen sein. Und wenn der Vergleich als geisteswissenschaftlich gelten soll, muß das gleichzeitige Geschehen von Gleichheit und Verschiedenheit in demselben Wesen aufzuweisen sein.
Wir kommen hiermit zu unserem Thema: Methode der vergleichenden Forschung des Dichters R.M. Rilke und des Denkers M. Heidegger. Wir wissen, daß es bei Rilke und bei Heidegger dichterische Grundwörter und denkerische Grundbegriffe gibt, auf deren beiderseitige Übereinstimmung leicht hingewiesen werden kann. Es könnte eine richtige Methode sein, ein dichterisches Grundwort und einen diesem entsprechenden denkerischen Grundbegriff darauf zu untersuchen, wo und wieweit sie miteinander übereinstimmen und sich voneinander trennen. Aber bei einem Vergleich auf solche Weise werden wir immer der Gefahr ausgesetzt sein, das Dichterisch-Bildhafte ins Denkerisch-Begriffliche zu übersetzen. Solche Übersetzung muß beim Vergleich des Dichters Rilke mit dem Denker Heidegger unbedingt vermieden werden. Bei unserem Vergleich darf und soll die Ins-Gleiche-Setzung geschehen, aber nicht die Übersetzung.
Vor allem muß die Gleichheit, auf deren Grund erst ein Vergleich möglich wird, im innersten Kern des Wesens gesucht werden. Diese wesentliche Gleichheiet können wir in der gemeinsamen Lage des Ausgangspunktes des Dichters und des Denkers finden. Wir sind nämlich auf dieselbe existentielle Erfahrung hingewiesen, die aus demselben seinsgeschichtlichen Geschick stammt. Das besagt: die wesentliche Gleichheit, die zum Vergleich vorausgesetzt werden kann und muß, besteht darin, daß es sich beim Dichten Rilkes um das Dichten des Seins und beim Denken Heideggers um das Denken des Seins handelt. Mit anderen Worten: der Vergleich des Dichters Rilke mit dem Denker Heidegger ist nur insofern möglich, als es sich bei Rilkes Dichten um das Dichten des Seins und bei Heideggers Denken um das Denken des Seins handelt.
Wir können auf einige gemeinsame wesentliche Grundzüge hinweisen, indem wir uns mit der näheren Betrachtung von Rilkes Dichten und Heideggers Denken beschäftigen.
1) Der Dichter und der Denker erblicken das verhängnisvolle Schicksal des modernen Bewußtseins und Denkens in dem Bewußtsein des Immer-Gegenüber-Seins, in der egozentrischen Denkweise des vergegenständlichenden Vorstellens und in der Subjekt-Objekt-Relation, bei der das Sein selbst in die Gegenständlichkeit und Vorgestelltheit des Gegenstandes versetzt worden ist.
2) Die Aufgabe Rilkes als Dichter sowohl wie Heideggers als Denker besteht gerade darin, das Verhängnis des modernen Bewußtseins und Denkens auf dichterische Weise einerseits und auf denkerische Weise andrerseits zu überwinden. Das bedeutet aber zugleich die Veränderung des Wesens des modernen Menschen.
3) Die endgültige Weise des Dichters Rilke heißt: Gereift-Sein des Innenraums, wo alle Grenzen von Innen und Außen, Ich und Welt, Subjckt und Objekt ins Raumerlebnis des reinen Bezugs des Seins verschmolzen sind. Daraus ergibt sich, daß es sich beim Genitiv "des Seins“ vom Dichten des Seins nicht nur um den objektiven, sondern auch zugleich um den subjektiven Genitiv handelt. Auch Heideggers Denken heißt: Zurücktritt in den Grund des Seins und Verweilen in der Nähe, indem auf das moderne Denken als vergegenständlichendes Vorstellen verzichtet worden ist

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