ドイツ文學
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"Die Weber« の若干の問題
横溝 政八郎
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1971 年 47 巻 p. 64-73

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抄録

"Die Weber, “ das naturalistische Meisterstück Gerhart Hauptmanns, gilt seit langem als ein großes Tendenzstück oder als ein sozialistisches. Das dichterische, bühnenfähige, und vor allem zeitgeschichtliche Wesen des Dramas aber ist noch nicht genau ergründet. Der Verfasser faßt hier drei Probleme, die dieses Bühnenstück in sich birgt, ins Auge.
1) Wie die Weber als die arbeitende Masse dargestellt sind.
Die Masse spielt im klassischen Drama nur eine Rolle als Einfassung für Helden, Fürsten oder Machthaber, also keine Hauptrolle. Im "Weber“-Drama findet man aber den entschlossenen Verzicht auf die literarische Tradition: die Masse tritt in den Mittelpunkt des Dramas. Der von Friedrich Spielhagen mit Recht und Unrecht gefaßte Gedanke, "durch sämtliche Akte, wachsend in riesiges Maß, schreitet als Heldin die Not, “ ist so veraltet, daß er nur noch episodenartig klingt. Nein, der Held des Dramas ist nicht eine abstrakte Gestalt, sondern ein Volk mit vielerlei Individualitäten und Persönlichkeiten in einem gemeinsamen Schicksal. Mit andern Worten: ein Volk in einem Befreiungskampf. Die neue Masse steht als solche im Mittelpunkt, nicht als ein Haufe von Einzelwesen, die ihre eigenen Wege gehen, wie im "Räuber“-Drama von Schiller. Hier tritt des Dichters aktive politische Beziehung zum nationalen Leben und seine enge Verbindung mit dem Volk in Erscheinung, wie das bei keinem andern Dichter der Jahrhundertwende der Fall ist.
2) Wie das Drama schließlich einen herrlichen, revolutionären Bühnen-effekt hervorbrachte.
Die meisten Literarhistoriker oder Theaterkritiker, wie Heise, Bab, versuchen das Politisch-Sozialistische, nicht zuletzt das Tendenziöse des Dramas zu leugnen, indem sie sich auf die Menschenliebe des Dichters berufen, oder auf seine eigene Äußerung: seine Neigungen zögen ihn mehr Sommernachtsträumen, sonnigen Ausblicken entgegen. Wie bei Tolstoi stammt die sozialreformatorische Gesinnung des Dichters zwar aus seiner Religiosität, die sein politisches Engagement ablehnt, doch ein auf die individuelle Sphäre gerichtetes Mitgefühl kann durch die Abhängigkeit von gegebenen geschichtlichen Tatsachen, z.B. durch eine Zuspitzung der innewohnenden Klassengegensätze, in andere Bahnen gelenkt werden. Durch ihr materielles Elend allein können die Weber natürlich noch nicht als eine Klasse legitimiert werden. Aber gerade ihre hilflose Not, die sie zu einem persönlichen Terrorismus treibt, macht sie auf kurze Zeit zu Maschinenstürmern. Der Aufruhr erweist sich zuletzt als fruchtlos. Die Weber wissen doch nicht, was eigentlich vernichtet werden solle. Daher liegt, so kann man sagen, im Weberaufstand selbst eher eine Warnung vor dem Umsturz als eine Aufreizung dazu. Aber wie dies auch sein mag, im Grunde ist das "Weber“-Drama revolutionär, und seine immanente Aktivität läßt sich nicht leugnen.

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