ドイツ文學
Online ISSN : 2187-0020
Print ISSN : 0387-2831
ISSN-L : 0387-2831
『ヴォイツェク』をめぐる校訂の基本的諸問題
森 光昭
著者情報
ジャーナル フリー

1976 年 56 巻 p. 49-60

詳細
抄録

Die philologischen Probleme des “Woyzeck” gliedern sich in drei Bereiche: 1. Entzifferung, 2. die Bestimmung der Bogenanordnung, 3. die Herstellung eines lesbaren Textes. Im Bereich der Entzifferung hat G. Witkowski 1920 die eigentliche Grundlage für weitere Bemühungen gelegt, während es Fritz Bergemann 1922 gelang, die Handschriften zu trennen und ihre Bogenanordnung bzw. Szenenfolge weitgehend zu bestimmen.
Unglücklicherweise wurden danach die Probleme Entzifferung und Bogenanordnung nicht mehr berücksichtigt; sie gelten als hinreichend erforscht. Also wurde das Problem “Woyzeck” mit dem der Herstellung eines lesbaren Textes identifiziert.
Erst 1967 und 1969 sind die drei Probleme von zwei Forschern überprüft worden. Das sind Werner R. Lehmann (1967) und Egon Krause (1969). Dabei hat es sich herausgestellt, daß man im Bereich der Entzifferung noch viel zu tun hat, während in Bezug auf das Problem der Bogenanordnung Bergemanns Folgerung von 1933 von beiden als richtig anerkannt worden ist. Das erweckt den Eindruck, als ob dies endgültig gelöst worden wäre, umso mehr, als Lehmann und Krause ganz unabhängig, d. h. ohne Verbindungen zueinander an den “Woyzeck”-Handschriften gearbeitet haben und trotzdem zu dem gleichen Schluß gekommen sind.
Es ist Wilfried Buch, der sich mit diesem als schon endgültig gelöst angesehenen Problem beschäftigt und 1970 einen neuen Vorschlag gemacht hat. Buch tauscht die ersten zwei Bogen von H1 in ihrer Reihenfolge. Die von Bergemann, Lehmann und Krause geleisteten Anwendungsweisen der formalen und inhaltlichen Kriterien für die Bestimmung der Bogenanordnung scheinen auf den ersten Blick so ausreichend, daß nichts einzuwenden ist. Aber beim genaueren Hinsehen ergibt sich, daß sie methodisch fragwürdig sind. In Bezug auf H1 spielt bei der Entscheidung die These von “dem geschlossenen Handlungsverlauf von der Untreue bis zur Amtshandlung an der Leiche nach vollzogenem Mord” eine so entscheidende Rolle, daß auf die anderen Möglichkeiten nicht genug eingegangen werden kann. Wer kann abet garantieren, daß diese These keine vorgefaßte Interpretationsmeinung ist? Da es noch nichts Sicheres für die endgültige Lösung gibt, müssen alle Möglichkeiten, die formal existieren könnten, im Auge behalten und so unvoreingenommen wie möglich untersucht werden.
Wenn die bisherige Bogenanordnung richtig sein sollte, stößt man in H1 auf die Unnatürlichkeit, mit der der Barbier auftritt. Vom Anfang bis H1, 9 heißt der Held Louis, und in der nächsten Szene H1, 10 tritt nicht Louis auf, sondern ein Barbier. In der darauffolgenden Szene aber erscheint wieder Louis, der bis H1, 20 als solcher auftritt. In H1, 21 kommt wieder der Barbier. Die Unnatürlichkeit kann man nicht, wie Bergemann, durch die Identifizierung der Personen beseitigen. Das wird auch von dem Argument Martens' bestätigt. Buch entfernt die Unnatürlichkeit durch den Tausch der Bogen (I, II).
Bornscheuer begründet Buchs Vorschlag durch die genauere Analyse der in einem “sichtbaren Entsprechungsverhältnis stehenden Szenen” (H1, 5-7; H1, 11-13), ohne daß er auf das “Barbier”-Problem einginge.
Das Entsprechungsverhältnis sehe ich, anders als er, in jeweils zwei Szenen (H1, 6-7; H1, 12-13) und halte die beiden Szenen H1, 5 und H1, 11 eher hintereinander gelegt als nebeneinander. Diese Szenenfolge entsteht, wenn der Bogen II in den Bogen I eingelegt wird.
In H1 gibt es auf der ersten Seite (H1, 1 und H1, 2) und auf der vierten Seite (H1, 9 und H1, 10) jeweils einen größeren Klecks. Wenn beide Seiten aufeinandergelegt werden, passen beide Kleckse ganz genau aufeinander

著者関連情報
© 日本独文学会
前の記事 次の記事
feedback
Top