ドイツ文學
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ビューヒナー戯曲における「叙事性」の問題
浜本 隆志
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1984 年 72 巻 p. 20-32

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抄録

Es mag sich von selbst verstehen, daß Büchner kein episches Theater im Sinn hatte und er in keinem Wort über das Problem des Epischen in seinen Werken Stellung nahm. Doch ist es sehr bemerkenswert, daß Brecht, der die Theorie des epischen Theaters entwickelte, folgendes feststellte: “Die Linie, die zu gewissen Versuchen des epischen Theaters gezogen werden kann, führt aus der elisabethanischen Dramatik über Lenz, Schiller (Frühwerke), Goethe (“Götz” und “Faust”, beide Teile), Grabbe, Büchner.” In diesem Sinne kann man wohl sagen, daß es Dramatiker mit epischen Tendenzen schon früher in der Geschichte des Theaters gab. In diesem Aufsatz möchten wir daher das Epische in Büchners Dramen von der Seite der Handlung, Szene und Darstellungstechnik angehen.
Die dramatische Handlung in “Dantons Tod” wird zwar in der Form der Konfrontation zwischen den Gruppen von Danton und Robespierre entwickelt. Aber unmittelbar setzen beide sich nur einmal am Ende des ersten Aktes auseinander; vom zweiten Akt an treffen sie sich nicht mehr persönlich. Der resignierende Danton ergibt sich dem Schicksal des “Muß” und wehrt sich nicht mehr gegen seinen politischen Gegner. Durch diese Haltung Dantons vermindert sich der dramatische Konflikt oder die Spannung, -ein Element, auf das die klassische sogenannte Aristotelische Dramaturgie viel Gewicht legte. Dazu wird die Handlung oft unterbrochen: durch Marions Monolog, Camilles Ansicht über die Kunst, Paynes Katechese über Gott, mehrere Volkslieder und Verseinlagen u. s. w., die nicht unmittelbar mit der Handlung in Verbindung stehen. Überdies zeigt die letzte Szene dieses Dramas nicht die “geschlossene Form”, sondern die “offene”. Büchners Dramatik folgt daher einer anderen als der klassischen und überlieferten Norm des Dramas. In diesem Zusammenhang sollten wir uns daran erinnern, daß Büchner den Schillerschen Idealismus scharf kritisierte und sich für die realistischen und lebendigen Dramen Shakespeares begeisterte. Konträr zum Bildungsideal der klassischen Harmonie realisierte Büchner anhand der Shakespearischen Darstellungsweise eine Wirklichkeit, die er sich aus seiner politischen Aktivität zu eigen gemacht hatte. An Shakespeares Dramen mit den unterteilten Szenen, dem Volkslied, der Verseinlage und dem Monolog weist Brecht auf die Züge des Epischen hin, und er finder darin die lebendige Realität des Dramas. Auf dieselbe Weise könnten wir sie auch bei Büchners Drama nachweisen, auch wenn sich der Autor des Epischen von vornherein nicht bewußt war.
Wenden wir uns dem Epischen zu, besonders der Unterbrechung der Einführung, von der einzelnen Szene her. Im vierten Akt von “Dantons Tod” erzählt Julie von ihrem Gemützustand: “Die Sonne ist hinunter. Der Erde Züge waren so scharf in ihrem Licht, doch jetzt ist ihr Gesicht so still und ernst wie einer Sterbenden. Wie schön das Abendlicht ihr um Stirn und Wangen spielt.... Ich gehe leise. Ich küsse sie nicht, daß kein Hauch, kein Seufzer sie aus dem Schlummer wecke. Schlafe, schlafe. Sie stirbt.” Durch die feierliche Schilderung ihres Todes steigert sich hier die lyrische und tragische Stimmung sehr, doch ist es bemerkenswert, daß gleich danach die hungrigen Weiber auftreten, die auf dem Revolutionsplatz die Carmagnole tanzen. Durch diese lärmende Szene wird die lyrische, tragische Stimmung Julies vollständig zerstört. In dieser Weise durchbricht Büchner die Einführung, die aus dem Mitleid des Zuschauers hervorgeht. Auf dieselbe Darstellungstechnik können wir in “Woyzeck” hinweisen: (Die Szene, in der Woyzeck Marie und den Tambourmajor vor sich tanzen sieht.)

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