ドイツ文學
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ヘッベルのテレグラーフ論文
-同時代の文学とのかかわりにおいて-
奥村 淳
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1984 年 72 巻 p. 33-42

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抄録

Friedrich Hebbels literarisches Leben begann im April 1839, als er in Hamburg Karl Gutzkow, dessen Mitarbeiter Ludwig Wihl und den Verleger Campe kennenlernte. Er schrieb von Mai an für Gutzkows Zeitung “Telegraph für Deutschland” mehrere Artikel unter dem Titel “Gemälde von München”. Sein Versprechen, für Gutzkows “Jahrbuch der Literatur” einen Aufsatz “über Laube oder irgendeinen anderen mir gefälligen und mit den Interessen der modernen Literatur in Beziehung stehenden Gegenstand” (T. 1579) zu schreiben, kam zwar nicht zustande, aber er hat von Mai 1838 bis Juli 1840 im “Telegraph” 24 Aufsätze veröffentlicht. Die Gegenstände dieser “Telegraphen-Aufsätze” sind ziemlich unbedeutende Werke, und die meisten Autoren sind schon vergessen. Es ist aber zu betonen, daß fast alle Bücher noch 1839 erschienen. Hier wird also der Versuch unternommen festzustellen, wie sich der junge Hebbel “mit den Interessen der modernen Literatur” und zugleich mit der Situation der Zeit auseinandergesetzt hat.
Im vierten dieser Aufsätze versucht Hebbel, Gutzkow von dem Verdacht, daß sein Trauerspiel “Richard Savage” (1839) nur ein Plagiat sei, zu befreien. Es ist kaum zu leugnen, daß Hebbel damit Gutzkows Partei ergriff. Gutzkow selbst erkannte wohl in Hebbel “einen ihm subalternen Parteigänger” (Heinz Stolte). Hebbel zeigt hier “ein inneres Bedürfnis” (W. X, S. XXIX), d. h. eine Zustimmung zu diesem Drama. Hebbel findet die Idee des “Richard Savage” wichtig, die nach Gutzkow eine, “Erneuerung unserer Literatur” (W. XV, 171) bedeutet. Diese Erneuerungsidee ist nichts anderes als die der “sozialen Tragödie” (Reinhold Gensel). In diesem Sinn kann das Drama als “das erste jungdeutsche Programm-Drama” (Heinz Kindermann) gelten. Hebbel erkannte einmal den Menschen “im Kampf mit der Gesellschaft” (W. XI, 23) als das Thema der Gutzkowschen Stücke. Horst Siebert findet in Hebbels Werken dieser Jahre, “Ansätze zu einer Gesellschaftskritik”. Obwohl er diese Ansätze unter dem Vorbehalt annimmt, daß nicht der arme Maurersohn Hebbel, sondern “das gedemütigte Dichtertalent ... sich gegen die Gesellschaft” empöre, ist an ihnen wenigstens zu erkennen, daß sich Hebbel gegen die Gesellschaft empört.
In seinem sechsten Aufsatz rezensiert Hebbel Ludolf Wienbargs Buch “Die Dramatiker der Jetztzeit” (1839) freundlich. Wienbarg versucht hier, den berühmten Lyriker Uhland als Dramatiker aufzuwerten. Dabei stellt Wienbarg seinen Einwand gegen die damalige reaktionäre Mode, aus der trostlosen Situation Deutschlands ins Mittelalter zu flüchten, dar. Die beiden Trauerspiele Uhlands, “Ernst, Herzog von Schwaben” (1818) und “Ludwig der Bayer” (1819), entstanden eigentlich aus der oppositionellen Stellung des Dichters, des “eifrigen Vertreters der Volksrechte”, des “kühnen Sprechers für Bürgergleichheit und Geistesfreiheit” (Heine): Wienbargs Sympathie für “Ludwig der Bayer” in seinem Buch beruht darauf.
Nach Wienbarg ist “unsere Literatur ein Gespenst”. Daraus entwickelt Hebbel den überspitzten Gedanken, daß die Peosie existiert, “solange sie frei ist” (W. X, 369). Er nennt es dann ein Unglück, daß die Gesellschaft der Form des Staates bedarf, weil “die genialsten Richtungen und Entwicklungen der Individualitäten dadurch im Keim erdruckt” (W. X, 270) werden. Dann zeigt er starke Abscheu gegen die Leute, die mit der Form des Staates die Freiheit des Geistes beschränken wollen

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