ドイツ文學
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リルケのNeue Gedichte期における「自然の中の動き」とその展開
両角 正司
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1984 年 72 巻 p. 52-63

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抄録

Bei den beiden Gedichten “Der Ball” und “Falken-Beize” in “Der Neuen Gedichte anderer Teil” spürt man zwar kaum das Plastische und Statische, das Dinggedichte gewöhnlich kennzeichnet, doch werden der Ball und der Falke selbst als konkrete und zugleich autonome Gegenstände beschrieben. Sie sind nicht nur ihren realen Entsprechungen nachgebildet, sondern vermitteln zugleich auch einen symbolischen Sinn, werden so im Rilkeschen Verständnis zum “Kunstding”. Insofern sie auf dieses “Kunstding” zielen, gehören der Ball und der Falke zur Kategorie des Dinggedichtes.
Die eigentliche Achse der dichterischen Struktur in den obengenannten Gedichten bilden die “Bewegungen in der Natur”, ein Ausdruck aus einem Brief an Nora Purtscher-Wydenbruck vom 11. 8. 1924, den Beda Allemann als Grundbegriff für die Voraussetzung der Verwandlung und der Figur gebraucht. Die Bewegungen haben hier die Form einer parabolischen Kurve, die der geworfene Ball und auch der von der Hand geworfene Falke beschreiben. Der Ball steigt auf und fällt wieder herunter, so wie der Falke zum Himmel fliegt und dann nach vollzogener Verwandlung einem Engel gleich auf den Reiher stößt. Offensichtlich verschmelzen Aufstieg und Fall des Balls und des Falken zu einem Ganzen, in dessen höchstem Punkt “alles plötzlich anders und bedeutend erscheint” (Allemann). Neben diesem Begriff der “Bewegung” verwendet Rilke in dem oben erwähnten Brief noch einen weiteren, den der “Leistung”. Während die Bewegung von der Außenwelt her “zur Fühlung” winkt, auf das Innere des Dichters wirkt, ist die Leistung das, was hierauf vom Inneren her antwortet. Die Vorstellung der Leistung ist eng mit der der Bewegung in der Natur verknüpft. Bei der “Falken-Beize” erfährt man für einen Augenblick des Umschlagens und der Verwandlung “die andere Seite der Natur”, eine neue höhere Dimension, wenn Hinauf- und Herunterflug des Falken in ein schwebendes Gleichgewicht kommen, die Bewegung des Falken und die Leistung des Kaisers, des Dichters, im höchsten Punkt vereinigt scheinen. Das Ding in der Natur gewinnt hier seine Autonomie. Es wird zum Kunstding erhoben wie auch der Dichter, der die Leistung erbracht hatte, mit aufgehoben wird. Beide “gehen in der größeren Einheit der Natur auf” (Ryan).
Demnach hat die Struktur des sogenannten Dinggedichtes zuweilen nicht nur statische, sondern auch dynamische Elemente, so daß die Bewegung im Inneren des Dichters und die des Dinges in der Außenwelt zur Voraussetzung für den Übergang der Dinge aus dem Wirklichen ins Verwandelte werden. In Rilkes späterer Schaffensperiode entwickelt sich diese Struktur weiter. Zur Zeit der “Neuen Gedichte” legte er einerseits noch großen Nachdruck auf das Kunstding als eine in sich geschlossene Vollkommenheit, versieht jedoch andererseits die Gegenstände mit einem Symbolgehalt, nimmt z. B. den Falken als Symbol des Gedichtes bzw. Kunstdings oder verwendet den Kaiser als Metapher für den Dichter.
Wenn Verwandlung da entsteht, wo Bewegung und Leistung durch das Anschauen und Einfühlen des Dichters zusammentreffen, dann spielt dieses Anschauen zugleich eine entscheidende Rolle bei der Identifikation der beiden Bewegungen. Darum kommt auch der Spannung zwischen “Schaun und Geschautem” bei Maria und dem Engel in “Mariae Verkündigung” eine große Bedeutung zu.

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