Das Aristrochin C32 H22 N2 O13 ist zuerst von Pohl später von Hesse in den Pflanzen der Aristolochiaarten aufgefunden worden. Ich isolierte diese Substanz aus Aristolochia debili in gut krystallisiertem, chemisch reinem Zustande.
Auf Tiere wirkt das Aristolochin stark giftig. Bei Fröschen sowie Mäusen wurden stets Lähmungserscheinungen von seiten des Herzens und der Atmung, bei Hunden arsenartige Darmentzündung und bei Kaninchen aloinartige hämorrhagische Nephritis festgestellt, was ganz den Pohlschen Angaben entspricht. Intravenöse Injektion von Aristolochin ruft an Kaninchen eine vorübergehende Blutdrucksteigerung, beschleunigte und vergrösserte Atmung hervor. Diese Wirkungen werden durch Vagotomie sowie durch Atropinisierung keinesweges beeinflusst. Die Substanz wirkt auf das ausgeschnittene Froschherz erst erregend und dann lähmend ein. An den peripheren Gefässen ruft es eine starke Verengerung hervor. An den glattmuskligen Organen und am Regenwurmmuskel greift das Aristolochin hauptsächlich den Muskel selbst an. Auf die Skelettmuskeln wirkt es in kleinen Gaben erregend, in grossen lähmend ein.