Linguisten-Seminar : Forum japanisch-germanistischer Sprachforschung
Online ISSN : 2434-5407
* * * * *
Die Verbabfolge in kohärenten Konstruktionen als eine Kopf-Komplement-Linearisierung
Akari TAKAHATA
著者情報
ジャーナル フリー

2021 年 3 巻 p. 81-98

詳細
抄録

In der standarddeutschen kohärenten Verbalkette (im Folgenden: KV) findet man neben der absteigenden (321) auch eine quasi aufsteigende Verbabfolge (132):
  (i) a. weil ich ihn ausgehen3 gesehen2 habe1.
    b. weil ich ihn habe1 ausgehen3 sehen2.
Eine derartige Variation der Verbabfolge ist enorm, vor allem wenn man auch andere westgermanische Sprachvarianten in Betracht zieht. Das Ziel dieser Arbeit ist es, aufzuzeigen, inwiefern diese abweichende Abfolge mit den allgemeinen Eigenschaften der deutschen Grammatik zusammenhängt. Dabei gehe ich davon aus, dass die Verbabfolge in (i) in der PF abgeleitet wird. Ich stelle zwei Analysen vor: 1. die PF-Komplexverbbildung von Salzmann (2013) und 2. die PF-Inversion von z.B. Wurmbrand (2004) und Abels (2016). Obwohl die PF-Inversion einige Abfolgen nicht ableiten kann, betrachte ich sie als Grundmechanismus, weil sie auf Kopf-Komplement-Beziehung basiert. Ich nehme an, dass das vorangestellte V1 in (i) als funktionale Kategorie links von seinem Komplement linearisiert wird. Dies entspricht der allgemeinen Tendenz des Deutschen, dass funktionale, phonologisch leichte Elemente links, lexikale, phonologisch schwere Elemente rechts von ihren Komplementen linearisiert werden (vgl. Inaba & Tokizaki 2018). Die Variation in (i) entsteht grundsätzlich dadurch, dass die Verben in der KV quasi eine Zwischenposition zwischen funktionalem und lexikalem Element einnehmen.

著者関連情報
© 2021 Japanische Gesellschaft für Germanistik
前の記事 次の記事
feedback
Top