1928 Volume 40 Issue 12 Pages 2526-2552
Es wurde zuerst die Wirkung verschiedener Protoplasmagifte, wie Kupfer. Quecksilber, Blei, Zink, Antimon, Kalium, Chinin, Arsen, Jod (u. Jodnatrium), gelber Phosphor, Säure und Alkali, auf ausgeschnittenen Kaninchendarm, -uterus und -gefäss, und dann der Einfluss dieser Gifte auf die Adrenalinwirkung beim Zusammenwirken mit Adrenalin und bei der Vor- und Nachbehandelung mit den Protoplasmagiften untersucht, und zwar mit besonderer Berücksichtigung des Zustandekommens der inversen Wirkung des Adrenalins. Hier wird allerdings die Beschreibung vor allem auf die Beeinflussung der Adrenalinwirkung beschränkt.
Die umgekehrte wirkung des Adrenalins, welche durch die wirkung der gennten Gifte bedingt wird, kann zwar am Uterus oft leicht, aber am Gefässe viel schwerer und am Darm gar nicht beobachtet werden. Obwohl am Darm in seltenen Fällen nach Einwirkung des Kupfers durch Adrenalin anstelle der Hemmung eine Erregung, eine Tonus-steigerung, beobachtet wurde, so schien dem Verf. doch, dass dies nicht als eine inverse Adrenalinwirkung, sondern als die eigene Wirkung des Kupfers, die später zu ihrer vollen Auswirkung kam, anzusehen ist.
Am Uterus wird die Wirkung des Adrenalins erst durch grössere Dosen der stark wirksamen Gifte unter den genannten Protoplasmagiften abgeschwächt oder sogar völlig aufgehoben, wahrend die schwach wirkenden Gifte, wie Arsen und gesättigte Phosphorlösung in Locke, und selbst die stark wirksamen in kleineren Dosen keine derartige Beeinflussung zeigen Die inverse Adrenalinwirkung wird bei Chinin, Kupfer und Quecksilber, besonders bei den ersten 2 Giften am häufigsten, und bei Jod, Antimon, Kalium und Blei nur zuweilen beobachtet.