Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Die extrauterine Entwickelung und die Geschlechtsfunktion der röntgenbestrahlten Feten
Shigenobu Kosaka
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1928 Volume 40 Issue 12 Pages 2553-2568

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Abstract

Zum Lösung der Frage, ob die röntgenbestrahlten Feten in der extrauterinen Entwickelung und in der Geschlechtsfunktion gestört werden oder nicht, insbesondere ob eine Beziehung zwischen dem Embryonalstadium, indem die bestrahlung stattfand, und der Strahlenmenge einerseits und dem Bestehen oder Fehlen, der Art, dem Grade etc. der betreffenden Störungen andererseits besteht oder nicht, habe ich an 220 Jungen, die von in verschiedenen Trächtigkeitsstadien mit verschieden grossen Strahlenmengen bestrahlten Muttertieren geworfen wurden, 1 Jahr lang hindurch ihren Entwickelungsverlauf und ihre Geschlechtstätigkeit einer exakten Beobachtung unterzogen. Die dabei erzielten Resultate sind zusammengefasst folgende:
I. Wurden die Feten mit Röntgenstrahlen von einer bestimmten Intensität bestrahlt, so wurden sie in der extrauterinen Entwickelung und in der Geschlechtsfunktion in einem bestimmten Grade beschädigt.
II. Es zeigten die in der ersten Hälfte der Embryonallebens bestrahlten, danach lebendig geworfenen Jungen keine erhebliche Entwickelungsstörung, aber die in der zweiten Hälfte desselben bestrahlten eine solche.
a, Die am 10-12. Tage des Embryonallebens mit 1/4 H. E. D. bestrahlten, lebendigen Feten wurden nach dem Wurf nicht nur in der allgemeinen Entwickelung stark gestört, sondern auch die meisten von ihnen gingen, bevor sie den 60. sten Lebenstag erreichten, zugrunde und keine blieben bis zum Reifestadium am Leben. Aber von den mit unter 1/5 H. E. D. bestrahlten Früchten wiesen einige temporär verzägerte Entwicklung, aber die meisten kleine ausgesprochene Entwickelungssotörung auf.
b. Die nach dem 14. sten Tage des Embryonallebens mit 2/3 H. E. D. bestrahlten, dann lebendig geworfenen Jungen wurden in der Entwickelung des ganzen Körpers und von bestimmten Organen stark gestört.
(1) Während der Entwichelungsstörung wurde die Körpergewichtszunahme ad maximum gehemmt und die Kärperhaarentwickelung und die Zeit der beginnenden Begattungserscheinung etwas retardiert.
(2) Die Hypoplasie der Organe zeigte sich an dem Grosshirn und den Geschlechtsdrüsen am auffallendsten, an der Lunge, Leber, dem Herzen und der Niere meistens relativ erheblich und an auderen Organen nicht ausgesprochen.
(3) Keine Missbildungen liessen sich erkennen, aber von den lebendigen Jungen waren die meisten subkutan und an anderen Srellen mit einem nur geringen Fettansatz versehen und etwas abgemagert und nur die wenigen fett.
III. Die am 7.-13. Embryonaltage bestrahlten, dann lebendig geworfenen Jungen, welche über 6 Monate lang am Leben bleiben konnten, zeigten keine gestörte Geschlechtstätigkeit.
IV. Bei den nach 14. resp. 15. Embryonaltagen mit 1/2-2/3 H. E. D. bestrahlten, dann lebendig geworfenen weiblichen resp. männlichen Jungen machte sich eine auffallende Geschlechtsfunktionsstörung geltend.
a. Nur wenige Weibchen waren ganz steril, noch sehr schwach fortplanzungsfähig.
b. Die Mannchen waren alle fortpflanzungsunfähig. Von den am 17. sten Tage mit 2/3 H. E. D. bestrahlten Tieren waren nur zwei vorübergehend ausnahmsweise fortplanzungsfähig.
c. Es rührt die schwache Fortpflanzungsfähigkeit bei Weibchen von der Produktion von wenigen reifen Eiern her und die Fortpflanzungsunfähigkeit bei Männchen vom Fehlen der Spermatozoenbilbung.
V. Bei den F1-F4-Generationen, die zwischen einem bestrahlten, dann lebendig geworfenen weiblichen und männlichen Jungen oder zwischen einem von ihnen und einem normalen anderen Geschlechts erzeugt wurden, liessen sich keine auffallende Entwickelungs- und Geschlechtsfunktionsstörung nachweisen.

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