Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
Online ISSN : 1882-4528
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Beitrag zur Kenntnis der Verstärkung der Adrenalinwirkung durch Aminosäuren
Yutaka Sakamoto
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1932 Volume 44 Issue 9 Pages 2433-2461

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Abstract

Es wurden am isolierten Kaninchendünndarm und Kaninchenohrgefäss Versuche über die Verstärkung der Adrenalinwirkung durch Aminosäuren, wie Glykokoll, d-Alanin, Asparaginsäure und Histidin sowie durch Pepton angestellt, was zu folgenden Ergebnissen und Schlüssen führte.
1. Diese Aminosäuren sowie Pepton wirken in Dosen, die an sich unwirksam wären, ja sogar in Dosen, in denen sie eine entgegengesetzte Wirkung besitzen, auf die hemmende Wirkung am Dünndarm und verengernde Wirkung am Gefäss von Adrenalin verstärkernd. Diese Wirkung fängt von 0.0001% jeder Aminosauren an.
2. Die verstärkernde Wirkung wäachst an Stärke mit der Konzentrat on der Aminosäauren. Dies ist am Ohrgefäss deutlicher zu beobachten. Am Dünndarm kann sie nur bei grösserer Differenz der Konzentration wahrgenommen werden.
3. Die Stärke der Sensibilisierung hängt auch von der Adrenalinkonzentration ab. Sie entwickelt sich bei hoher Adrenalinkonzentration ausgesprochener als bei niedriger.
4. Die Wirkungssteigerung von Adrenalin wird sowohl bei der Vorbehandelung mit Aminosäuren oder Pepton, als auch beim Zusammenwirken derselben mit Adrenalin beobachtet, nicht aber, wenn Aminosäuren beim Abklingen der Adrenalinwirkung hinzugefügt werden oder wenn nach Auswaschung der Aminosäuren Adrenalin einwirkt. Es ist also vorausgesetzt, dass Aminosäuren sich mit der wirksamen Konzentration von Adrenalin gleichzeitig vorfinden.
5. Bei der Kombination von 2 Arten Aminosäuren scheint die verstärkende Wirkung prinzipiell sich zu addieren. Dies wird am Gefäss besser nachgewiesen. Da aber die Differenz des Grades der Verstärkung bei Konzentrationsvergrösserung bis zur Verdoppelung fast unerkennbar ist, so lässt sich der Effekt der Kombination der 2 Aminosäuren besonders am Darm schwer nachweisen. Ist ein Partner viel stärker wirkt als der andere, so ist der Effekt der Kombination fast gleich dem des starken allein.
6. Die Wirkungssteigerung von Adrenalin am Darm durch Aminosäuren fällt schwächer aus, wenn das betreffende Organ durch Pilocarpin, Acetylcholin oder Barium in Erregung versetzt ist, und versagt bei einer sehr starken Erregung.
7. Die Adrenalinlösung büsst durch Rotverfärbung infolge Oxydation in der Wirkungsstärke ein. Die Aminosäuren und Pepton verhindern diese Verfärbung. Die minimale Konzentration, die die Verfärbung zu hemmen vermag, stimmt mit jener, die das Adrenalin sensibilisieren kann, überein. Ferner ist der Umstand, dass die hemmende Wirkung auf die Verfärbung mit der Aminosäurenkonzentration zunimmt, und dass das Histidin die Oxydation am stärksten unterdrückt, ganz analog wie bei der Verstärkung der Adrenalinwirkung.
8. Aminosäuren beeinflussen die Wirkung des Cocains und der Desoxycholsäure nicht sensibilisierend.
9. Aus diesen Resultaten wurde der Schluss gezogen, dass die Ursache der Verstärkung der Adrenalinwirkung durch diese Substanzen wenigstens bei den isolierten Organen in der Hauptsache in der Hemmung der Oxydation des Adrenalin besteht. Der Grund der Steigerung der Erregbarkeit der sympathischen Nervenendigungen konnte kaum konstatiert werden.

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