1995 Volume 1995 Issue 45 Pages 223-232,6
Die vorliegende Abhandlung zielt darauf ab, die Eigentümlichkeit des Hegelschen Begriffs vom “Selbstbewußtsein” im ganzen Rahmen seines Hauptwerkes, Phänomenologie des Geistes, zu verdeutlichen. Sie versucht also, zuerst das Ganze dieses Werkes als “Geschichte der Bildung des Bewußtseins” zu bestimmen, dann die Struktur dieser Geschichte aus zwei Momenten des Bewußtseins und des Selbstbewußtseins zu explizieren and schlielßlich den Gehalt des Hegelschen Begriffs des Selbstbewußtseins, das als Prinzip der Geschichte sowie als Phänomen derselben verstanden wird, zusammenfassend in den drei Thesen herauszustellen. 1. In der Phänomenologie des Geistes wird das Selbstbewußtsein als 'Prinzip' und das Selbstbewulßtsein als 'Phänomen' voneinander unterschieden; 2. Für Hegel bedeutet das Selbstbewußtsein nicht einfach die 'Selbstbezüglichkeit' des reflektierenden Ichs, sondern auch die 'Intersubjektivität' des zusammenwirkenden Geistes; 3. In der Phänomenlogie des Geistes erscheint zwar der eigentümliche 'Begriff' des Selbstbewußtseins, die strenge 'Theorie' desselben fehlt aber.