The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Über den Einfluss der Muskelkontraktion auf den Gas=und Milchsäurestoffwechsel sowie die Zirkulation im Muskel und im ganzen Organismus bei experimenteller B=Avitaminose
Enaji Hayasaka
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1930 Volume 14 Issue 5-6 Pages 487-519

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Abstract
Durch Ermitteluug der Veränderungen des Blutmilchsäurespiegels infolge der Muskelarbeit des Gastrocnemius, bei dem bis auf eine Hauptvene alle Venenäste unterbunden wurden ebenso wie auch alle kollateralen Äste der Arterie, sodass der Muskel nur durch eine einzige Arterie und Vene mit Blut versorgt ward, ersielit man dass bei B-Avitaminose der Hunde der Milchsäurestoffweehsel ähnlich wie bei Beriberi stark gestört ist und dass lange Retention der durch die Muskelarbeit gebildeten Milchsäure infolge der Störungen der Milchsaureresynthese in den Muskeln Azidose erzeugt.
Bei B-Avitaminese des Hundes nimmt der Milchsäuregehalt im venösen Blut des Gastrocnemius unmittelbar nach dem Aufhören der Muskeltatigkeit zu, und zwar tritt der höchste Wert des Milchsäurespiegels im Vergleich zur Norm entschieden verzögert ein, was m.E. ausser von der oben wiederholentlich erwähnten Störung der Milchsäureresynthese im Muskel auch davon herrührt, dass die während der Muskelkontraktion in loco allmählich und dauernd aufgespeicherte Milchsäure Azidose verursacht, die wiederum Gefässkontraktion hervorruft und dadurch das Einströmen der Milchsäure in den allgemeinen Kreislauf behindert, dass erst nach dem Ende der Muskelkontraktion die Durchlässigkeit der Kapillargefässe zunimmt und darauf reichlich Milchsäure verzögert in die Gefässlumina einströmt. Dass die Durchlässigkeit der Kapillarwände durch Azidose gesteigert wird, das erklärte Yamagucbi53) bei Asphyxie.
Man fand, dass wenns ich Beriberikranke an leichten Muskelarbeit machen, der Blutmilchsäuregehalt nicht unmittelbar nach dem Ende der Arbeit, sondern 10 Minuten danach seinen höchsten Wert erreicht. Hill konstatierte bei Gesunden, dass der Blutmilchsäurespiegel 5-6 Minuten nach dem Aufhören einer starken Arbeit wegen der während der Muskelarbeit erzeugten Störung der Milebsäureresynthese seinen maximalen Werterreicht. Also ersieht man dass sich leichte Arbeit Beriberikranker ebenso wie schwere Arbeit Gesunder verhält. Dies konnte bei B-Avitaminose am Muskel selbst direkt beobachtet werden.
Die nach dem Aufhören der Muskelkontraktion allmählich zunehmende Azidose konnte durch die Abnahme im CO2 des arteriellen Bluts ermittelt werden, was m.E. von der resynthetischen Störung der durch die Muskelarbeit gebildeten Milehsäure herrübrt. Dürr54) behauptete, dass sieh die Oxydation der Gewebe durch Azidose vermindert. Die durch resynthetisehe Störung der Milehsäure bedingte Azidose scheint den Gasaustausch im Muskelgewebe zu stören, weil der Ausnutzungskoeffizient und die Utilisation des Sauerstoffs im Gastrocnemius in der Tat herabgesetzt Bind.
Darin, dass nach dem Ende der Muskelkontraktion hoehgradige Azidose in ein und demselben Muskel besteht und sick die Gefässe in loco zusammenziehen, liegt der Grund dafür, dass sich die Blutstromgeschwindigkeit dabei verlangsamt. Hess21) istauch der Ansicht, dass hochgradige Azidose die Gefässe zusammenzieht. Indessen ermittelten Gasketll, 55) Fleisch, 56) Atzler und Lehmann, 57) Chauveau und Kaufmann, 58) Barcroft59) und Eppinger, 60) dass leichte Azidose, bïs zum gewissen Grade gesteigerte H_??_-Konzentration, dagegen die Gefässe erweitert. Dieser Vorgang hat m.E. gerade zur Folge, dass bei B-Avitaminose die Blutgeschwindigkeit des Gastrocnemius im Ruhezustand mehr oder weniger beschleunigt ist.
Es war schon davon die Rede, dass die auf Muskelkontraktion folgende Azidose in loco das allgemeine Säurebasengleichgewicht endlich stört und somit die Sekretion des Adrenalins fördern muss. Hierdurch wird der Blutzuckergehalt vermehrt.
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