The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Klinische und experimentelle Untersuchung der durch Ginkgofrucht verursachten Dermatitis und ihrer hautreizenden Bestandteile
Junsaku Saito
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1930 Volume 16 Issue 5-6 Pages 385-412

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Abstract
(1) Die sog. Ginnan-Kabure (Ginkgo-Dermatitis) tritt ausschliesslich durch direkte Berührung mit Ginkgofruchtfleisch auf. Der ausgepresste Saft sowie der alkoholische oder ätherische Extrakt des Fleischs rufen, zu Versuchszweeken auf die Haut gestrichen, bei Kaninchen stets, aber auch bei Menschen häufig Dermatitis hervor.(br) (2) Diese Hautentzüudung zeigt sich bei Menscheu in Erythem, Ödem, Papeln, Bläschen u. a., die immer von starkem Jucken begleitet sind. Die Entzündungserscheinungen verschwinden meistens nach 7 bis 10 Tagen und hinterlassen pityriatische Abschuppung. Konjunktivitis gesellt sich auch manchmal dazu. Am häufigsten erscheint dieser Hautausschlag im Gesicht, an den blossliegenden Teilen der Extremitäten sowie an Stellen, wo die Haut überhaupt zart, dürn oder mit reichlichen Talgdrüsen versehen ist (Beugeseite der Extremitäten, inhere Fläche des Oberschenkels, Genitofemoralgegend u. a.). Die Inkubationszeit beträgt 36-48 Stunden.
(3) Es scheint bei einigen Menschen eine gewisse Idiosynkrasie gegen das Gift des Ginkgofruchtfleischs zu bestehen, da nicht alle Personen von dieser Dermatitis befallen werden. Bei Kaninchen und Affen dagegen ist die Hautreizung konstant und immer ziemlich stark.
(4) Verf. gelang es, aus dem Alkohol-sowie dem Ätherextrakt ein hautreizendes Gift in Kristallform auszuziehen. Dieser Kristall ist weiss, geruch-und gesehmacklos (nur etwas adstringierend bei langem Liegenlassen auf der Zunge) und von saurer Reaktion; er löst sich in Alkohol., Äther, Petroläther, Alkalilösung and Ölen, aber nicht in Wasser. Wenn these Substanz mit der Haut oder der Bindehaut des Menschen und der oben erwähnten Tiere in Beriihrung gebracht wird, so ruft sie starke Dermatitis bzw. Konjunktivitis hervor. Eine minimale Menge dieser Substanz (0, 05 von 25% Olivenollösung des Kristalls), der Maus intraperitoneal injiziert, führt den Tod des Tieres herbei. Verf. nennt diesen Kristall vorläufig “Ginkgogift.”
(5) Zwei Kristalle: Ginkgolsäure und Bilobol, welche Dr. phil. Kawamura aus Ginkgofruchtfleisch gewonnen hat, sind auch Hautgifte. Ihre Giftigkeit scheint hauptsachlich auf der Doppelverbindung ihrer Seitenketten zu beruhen.
(6) Die flüchtigen Bestandteile des Ginkgofruchtfleischs übeu keine hautreizende Wirkung aus.
(7) Die histologischen Veränderungen bei relativ leichter Dermatitis des Menschen bestehen hauptsächlich in Ödem, Gefässdilatation und Zellinfiltration in der oberen Kutisschieht; die Epidermis bleibt fast intakt. Bei Kaninchen zeigen sich Ödem und Zellinfiltration der Papillarschicht schon 2 Stunden nach Bestreichen mit Ginkgogift; nach 5 Stunden maneh-mal partielle Nekrose der Epidermis und der Papillen, welche sich nach 24 Stunden weit verbreitet. Die Haarfollikel werden zuerst von der Entzündung befallen; man darf sie jedoch nicht als ausschliessliche Eingangs-pforte des Ginkgogifts betrachten, da die von Haarfollikeln freien Partien ebenso starke Entzündungszeichen aufweisen. Das Ginkgogift scheint auch eine die Epidermis direkt ätzende Wirkung zu besitzen.
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