The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Über die Schwankungen des Sauerstoffverbrauchs nach Röntgen=bestrahlung der Milz, besonders mit kleinen Dosen
Kenji SaitoShigetsugu Katsura
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1931 Volume 18 Issue 3-4 Pages 207-222

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Abstract
Die Übersicht obiger Versuchsreihen bietet sehr interessante Resultate. Sie seien noch einmal kurz wiedergegeben. Bei der Kleindosisbestrahlung der Milz sank der Sauerstoffverbrauch, stieg jedoch bei der Grossdosis. Diese Veränderungen dauerten während einiger Stunden; bei der Kleindosisbestrahlung scheint er nach 1 Tage and bei der Grossdosisbestrahlung innerhalb 1 Woche zur Norm zurückzukehren (Fig. I).
Um zu prüfen, ob diese Veränderungen zur Milz selbst Beziehungen haben, bestrahlten wir verschiedene Körpergegenden, z. B. den Oberschenkel, bei dem durch Grossdosisbestrahlung Verminderung des Sauerstoffverbrauchs beobachtet wurde, während bei der Bestrahlung der Ohrlappen und der Leber keine wesentliche Veränderungen infolge Klein- oder Grossdosisbestrahlung konstatiert wurden. Bei der Schilddrüsenbestrahlung scheint durch Kleindosis eine ganz leichte Vermehrung und durch Grossdosisbestrahlung deutliche Verminderung aufzutreten. Hiernach lässt sich wohl annehmen, wie schon Meyer und Jugenburg mitgeteilt haben, dass die Schwankungen des Umsatzes zur bestrahlten Stelle innigste Beziehungen haben. Neuerdings wurde durch einige Autoren die antagonistische Funktion der Schilddrüse zur Milz festgestellt; durch unsere Untersuchungen konnten wir auch entgegengesetzte Resultate bei der Bestrahlung der Schilddrüse und der Milz beobachten. Die Verschiedenheit der Ergebnisse beim Gaswechsel infolge der Bestrahlung sind demnach der Nichtberücksichtigung der Bestrahlungsdosis und der bestrahlten Stelle zuzuschreiben. Um diese Verhältnisse, und zwar die Beziehungen der Veränderungen zur Milz genauer festzustellen, haben wir noch weiter folgende Experimente ausgeführt. Kaninchen wurde ihre Milz exstirpiert, und vorher und nachher wurden die Gasstoff-wechselschwankungen untersucht, wobei stets dessen Vermehrung nach Exstirpation beobachtet wurde, and zwar innerhalb von 3 Tagen bis zu 3 Wochen. Wenn wir Kaninchen, die ihr Maximum der Vermehrung des Sauerstoffverbrauchs nach der Milzexstirpation erreicht hatten, einen Wassermilzextrakt injizierten, konnten wir stets deutliche Verminderung während einiger Stunden beobachten, und der Sauerstoffverbrauch scheint schon 10 Tage nach der Milzexstirpation zur Norm zurückzukehren, während er es bei nicht injizierten Kaninchen erst nach 3 Wochen trat (Fig. II; Fig. III).
Bei der Röntgenbestrahlung der Milzgegend entmilzter Tiere konnten wir keine wesentliche Veränderungen konstatieren. Folglich kann man mit Sicherheit sagen, dass die Veränderungen des Sauerstoffverbrauchs bei der Röntgenbestrahlung der Milzgegend von der Milz selbst hervorgerufen werden. Beim Kontrollversuche stieg der Sauerstoffverbrauch bei den entmilzten Tieren und sank bei der Injektion von Milzextrakt; bei der Kleindosisbestrahlung der Milz vermehrte er sich, bei der Grossdosisbestrahlung verminderte er sich jedoch. Wenn wir diese Resultate mit denen bei früher von Katsura ausgeführten Experimenten, bei denen er nach Kleindosisbestrahlung der Milz deren Funktionsteigerung wahrnehmen konnte, vergleichen, können wir hier auch die Steigerung der gasstoffwechselhemmenden Wirkung der Milz durch Kleindosisbestrahlung bestätigen.
Nach der Grossdosisbestrahlung der Milz trat dieselbe Vermehrung des Sauerstoffverbrauchs wie bei der Milzexstirpation auf, also kann man ein Hypofunktionieren der Milz nach Grossdosisbestrahlung wahrnehmen. Eine gasstoffwechselhemmende Wirkung der Milz wurde von Danoff, Peracchia, Mark and Nitschke durch Milzexstirpation und Injektion von Milzextrakt festgestellt, von Aszodi und Doubler jedoch bestritten. Bei unseren Untersuchungen wurde die gasstoffwechselhemmende Funktion der Milz infolge Röntgenbestrahlung mit Sicherheit wahrgenommen.
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