Abstract
Wenn man Thyroxin sowohl von der Nierenarterie als auch von der Nierenpfortader her auf die Niere einwirken lässt, so ergibt sich folgendes:
1. Bei der Zufuhr der Thyroxin-Ringerlösung von Arterien her tritt vorwiegend Diurese auf; bei Anwendung konzentrierter Lösung kann diese Diurese aber unter Umstdnden in die Oligurie übergehen Die Diurese ist als Folge der durch Thyroxin bedingten Funktionssteigerung der Nierenepithelien anzusehen, indem die Hemmung der Rückresorption in Harnkanälchen dadurch gefordert wird. Die Oligurie dürfte dadurch verursacht werden, dass die Nierenepithelien, weil der O2-Bedarf der Epithelzellen infolge ihres lurch uberreichliche Zufuhr von Thyroxin herbeigefuhrten akuten hyperthyreotischen Zustandes sehr gesteigert worden ist, bei mangelhafter Sauerstoffzufuhr unvermeidlicherweise der Asphyxie anheimfallen, and somit auch die Herabsetzung der Nierenepithelfunktion sich einstellt.
2. Wenn Thyroxin von der Nierenpfortader her zugefuhrt wird, tritt die Oligurie höchst selten auf and dementsprechend die Diurese nur in schwächererem Grad.