1933 年 22 巻 1-2 号 p. 167-173
Wenn man die Kröterniere mit Cyannatriumlösung von der Nierenarterie oder Nierenpfortader her durchspült, so ergibt sich, dass die Blausäure in höherer Konzentration stets eine beträchtliche Verminderung der Harnbildung hervorruft. Die verminderte Harnbildung beruht darauf, dass die Blausäure, indem sie als ein Protoplasmagift auf die Nierenepithelien einwirkt, diese völlig blockiert hat; die hierbei auftretende Oligurie ist also als eine Funktionsausfallserscheinung der Nierenepithelien aufzufassen.
Ist die Konzentration der Blausaure schwach, so hält die Oligurie nur eine Zeitlang an, manchmal schlägt sie gar in die Diurese um. Der Grund hierfür ist schwer zu suchen; aber hierbei könnte wohl die Wirkung der Blausäure, die Parasympathikusendigung zu reizen, durch die die Funktion der Nierenepithelien gefördert wird, in Betracht kommen.
Wenn man obige Tatsache von umgekehrter Seite in Erwägung zieht, so stellt sich heraus, dass diese Feststellung der neuerdings von Yamaguchi hervorgehobene Ansicht eine weitere Grundlage verleicht; nach seiner Ansicht spricht die Tatsache, dass wenn das Cyan als ein Protoplasmagift wirkt, die Rückresorption in den Tubuli intensiv erfolgt, dafür, dass die eigentliche Aufgabe der Nierenepithelien nicht in aktiver Rückresorption, sondern vielmehr in der Hemmung derselben bestehe.