The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Studien über den Einfluss der Einatmung von Sauerstoff, sowie von kohlensäurereicher bzw. sauerstoffarmer Luft auf den Energieumsatz und den intermediären Kohlehydratstoffwechsel
IV. Mitteilung. Beeinflussung der Verteilung der Milchsäure zwischen Plasma und Erythrozyten
Kongo Kodera
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1934 Volume 23 Issue 5-6 Pages 415-424

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Abstract
Über die Permeabilität der Erythrozytenmembranen für die Milchsäure liegen meines Wissens nur spärliche Arbeiten vor. Gryns10 beobaclitete am Hühner- und Pferdeblut, dass die Blutzellen für milch-sauresAmmon impermeabel sind. Kotake und Okagawa11) fanden, dass die 1-Oxyphenylmilchsäure in die Erythrozyten des Kaninchens leicht hineindringen kann, während die dl- und d-Form hingegen in sie sehr schwer odergar nicht permeieren konnen. Entgegen dieser Angabe machte Noshi12) die Beobachtung, dass im Phosphatgemisch (pH 7, 7; _??_-0, 56°C) suspendierte Blutkörperchen der Menschen, Hunde, Kaninchen, Tauben and Frösche die d-Milchsäure leichter als die 1-Milchsäure einlassen. Noshi3) konstatierte, Bass im Organismus nach der Arbeit die Milchsäure sowohl im Serum wie auch in den Erythrozyten immer vermehrt gefunden wird und zwar derart, dass der Milchsauregehalt im Serum stets den in den Erythrozyten übertrifft. Aus dieser Konstatierung hat er gefolgert, dass die Zunahme der Milchsäure in den Erythrozyten durch den Übertritt derselben aus dem Serum sekundar stattfinde.
Die im Tierkörper entstehende Milchsäure, die sog. Fleischmilchsaure gehört zu der d-Milchsäure. Nach Angabe von Hill spaltet die Milchsäure gleich nach ihrer Entstehung aus dem in Geweben befindlichen Natriumproteinat Na ab, verbindet sich mit diesem zum Natriumlaktat und diffundiert ins Blut hinein; indem das so gebildete Natriumlaktat dissoziert, sollte das Laktat als ein Elektrolyt im Blut anwesend sein. Unter der Voraussetzung, dass dieses Laktat in der Form von Anionen im Blut vorhanden ist, mag das Phanomen, dass dieses Laktat-Ion durch die Membran der roten Blutkörperchen hindurch in diese eindringt, etwa nach einer Ableitung von Michaelis als Folge der bestehenden Anionenpermeabilität der Blutkörperchen erklärt werden, weil hierbei die Erythrozytenmembran als positiv geladen anzusehen ist. Es ware aber andererseits zu erwarten, dass die Milchsäureverteilung zwischen Plasma und Erythrozyten in vivo durch H, Cl, HCO3 und sonst auch durch irgendwelche andere Ionen sowie auch durch die Verschiedenheit im Eiweissgehalt innerhalb und ausserhalb der Erythrozyten beeinflusst werden könnte. In Anbetracht diesel Umstandes wäre es nicht angängig, wenn man lediglich durch die Bestimmung des Milclsäuregehaltes in Plasma und Ery-throzyten allein dem Mechanismus einer derartigen Milchsäureverteilung nätier zu treten versucht; nur die weitere Erforschung wind es erst ins klare bringen. Eg gleton und Evan s5) haben darauf aufinerksaln gemacht, dass das Verhältnis des Milchsäuregehaltes in den Erythrozyten (nach seines Versuchsergebnisse beim Menschen 1, 78:1) sich nicht durch das Donnan'sche Gleichgewicht erklären liesse, erstens deshalb, weil die bier befindliche Milchsäuremenge von dem Wert, der nach der Theorie von Donnan-Gleichwicht gewonnen wird, quantitativ weft entfernt sei, zweitens deshalb, weil dieses Verhältnis, obwohl die Kohlensäure im Blut in ausgedehnten Grenzen sick verändern kann, fast konstant bleibe. Genannte Autoren sprachen die Vermutung aus, dass these Milclisäureverteilung von der Verschiedenheit der Mengen des freien Wassers, welches in Erythrozyten und Plasma vorhanden ist, herrühren dürfte.
Auch das Problem, durch welche Faktoren die Milchsäureverteilung bei der CO2-Vergiftung oder dem O2-Mangel verschoben würde, bleibt bis auf weiteres dahingestellt. Es ist aber durch Untersuchungen von vielen Autoren bereits insoweit erwiesen wordeii, dass unter solchen Bedingungen die Verteilungen von Anionen, wie Cl, HCO3 und dergleichen geändert werden.
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