Obige experimentelle Ergenisse lassen sich folgendermassen zusammenfassen. Die ausgeschmolzene Fettsubstanz aus dem Fettgewebe der Unterhaut bei gesunden Hunden ist durchsichtig, farblos oder etwas gelblich; im Sommer, wenn man sie lange bei Zimmertemperatur stehen lässt, erzeugt sie im Innern etwas weisslich Starres, und bei Kälte erstarrt sie völlig. Diese Fettsubstanz ist je nach dem Individuum ziemlich verschieden beschaffen. Es ist schon allgemein anerkannt, dass die Jodzahl des Körperfetts bei Tieren wie bei Menschen selbst je nach Geschlecht, Alter oder Ernährungszustand sehr verschieden ist. Was z. B. Hunde betrifft, so bezeichneten Henriques u. Hansen
11) die Jodzahl als 82, 6, Lummert
12) als 63, 3, 63, 94 und 66, 5 und Rosenfeld
13) als 47, während sie bei meinen 14 Fällen im Maximum 82, 9, im Minimum 52, 28 ausmachte.
Über die vom Geschlecht abhängige Verschiedenheit berichtete Tadokoro
5) auf Grund seiner Versuche an Rind, Schwein, Huhn und Kaninchen, Koyama
14) an mehr als 10 Arten von Vögeln aus Japan und Inoue
8) am Schwein, dass die Jodzahl des Fetts beim weiblichen Geschlecht grösser als beim männlichen sei; aber beim Refraktivindex gingen ihre Ergebnisse auseinader. Denn Tadokoro meinte, dass der Refraktivindex des männlichen Fetts in allen Fällen grösser als beim weiblichen sei, während Inoue das Gegenteil behauptete. Nach meinen Ergebnissen zeigte die Jodzahl im Durchschnitt beim männlichen Geschlecht 63, 55 und beim weiblichen 71, 37, und der Durchschnitt des Refraktivindexes machte bei jenem 1, 4614, bei diesem 1, 4623 aus; der Unterschied zwischen beiden Geschlechtern betrug also bei der Jodzahl 7, 82 und beim Refraktivindex 0, 0009. Deshalb stimmen meine Ergebnisse, die das Übergewicht des weiblichen Körperfetts bei der Jodzahl sowie dem Refraktivindex über das männliche beweisen, vollkommen mit Inoues Ergebnissen bei Schweinen überein.
Über das Altersverhältnis gibt es bisher meines Wissens wenige Mitteilungen auf Grund von Tierversuchen. Nur inbezug auf Menschen meinten aber Thiemich
15) und Siegert,
16) dass die Jodzahl des Körperfetts bei Kindern kleiner als bei Erwachsenen sei. Obgleich meine Ergebnisse bei Hunden das nicht immer zeigten, so war doch beim Vergleich des Durchschnittswerts zwischen den mehr als 3 Jahre alten und den unter 3 Jahre alten Hunden die Jodzahl bei den jüngeren deutlich kleiner.
Über den Einfluss der Kastration auf die Beschaffenheit des Körperfetts teilte Shirmei
7) mit, dass bei einem Fall, einem männlichen Kaninchen, die Jodzahl etwa 40 Tage nach der Kastration abnahm, und Tadokoro
5) ermittelte auch bei 2 kastriten Hähnen Abnahme der Jodzahl, während Inoue
8) bei 7 kastrierten Schweinen im gegenteil deren Zunahme bewies. Nach meinen Ergebnissen nahm die Jodzahl sowie der Refraktivindex bei den männlichen Hunden schon eine Woche nach der Kastration deutlich zu und kehrte dann nach etwa 3-4 Monaten fast wieder zum Normalwert zurück. Bei den weiblichen Hunden indessen nahm die Jodzahl infolge der Kastration bald schnell, bald langasm ab, bis sie endlich noch tiefer als der Durchschnitt des Normalwerts bei den männlichen sank. Bei meinem Versuch nahm das Körpergewicht, ganze gegen meine Erwartung, nicht zu, was vielleicht darauf beruht, dass der wiederholte Operationseingriff ziemlich schwer auf jedem Versuchstier lastete.
So war denn der Einfluss der Kastration auf die Beschaffenheit des Hundekörperfetts zwar je nach dem Geschlecht ganz entgegengesetzt.
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