Abstract
Um das Verhalten des intermediären Kohlehydratstoffwechsels bei Leberschädigung zu erforschen, wurden bei gesunden Hunden und bei solchen, deren Leberfunktion experimentell durch verschiedene Eingriffe (Choledochusunterbindung, Phosphor-, Toluylendiaminvergiftung, Darmverschluss) geschädigtist, wurde der Milclisäurespiegel der Thoracicuslymphe sowie des Arterienblutes vergleichend ermittelt, was folgendes ergab:
Bei Choledochusunterbindung bzw. Darmverschluss ist der Milchsäuregehalt der Thoracicuslymphe deutlich vermehrt, während der des Bluts im Bereiche der normalen Grenze liegt.
Bei Phosphor- bzw. Toluylendiaminvergiftung erhöht sick der Milchsäurespiegel der Lymphe meistens erheblich. Der des Bluts verhält sich je nach dem Versuche verschieden, er ist bald wie bei gesunden, bald aber deutlich vermehrt.
Bei geschädigter Leberfunktion verschiebt sich der intermediäre Kohlehy dratstoffwechsel vorwiegend zur Richtung der Dissimilation and führt zur Mehrproduktion der Milchsäure, während im Muskel, so lange er gesund ist, die Milchsäureresynthese bis zu einem gewissen Grade im Sinne von Kompensation gefördert vonstatten geht.