抄録
Nach dem von Yamaguchi5) ausgearbeiteten Verfahren haben wir Kreatinin an isolierten Krötennieren (also ohne den Umweg über die Glomeruli)auf direktem Wege intratubulär zugeführt und folgende Resultate erhalten.
1. Bei intakten Krötennieren vermag das Kreatinin anscheinend die Nierenepithelien nicht zu passieren; bei unseren vorliegenden Versuchen aber, wo die Nieren mit der Riugerlösung durchströmt werden, geraten die Nierenepithelien allmählich in einen asphyktischen
Zustand, so dass sie später für Kreatinin wenn auch in geringem Masse durchlässig werden.
2. Bei Kantharidinnieren lassen die Nierenepithelien das Kreatinin viel leichter ein als dieselben der intakten Nieren. Es handelt sich hier um eine funktionelle Herabsetzung der Nierenepithelien, mithin um eine pathologische Steigerung der Rückresorption.
3. Bei Sublimatnieren insbesondere aber bei Urannieren ist die Durchlässigkeit der Nierenepithelien für Kreatinin durchaus gesteigert.
4. Es ist als feststehend anzunehmen, dass bei Schädigung der Nierenepithelien, inithin bei Funktionsstörungen derselben der Vorgang der Rückresorption verstärkt wird.
Dies führt folgerichtig zur Annahme, dass die Funktion der Nierenepithelien keineswegs in aktiver Förderung der Rückresorption besteht, sondern die Nierenepithelien sich, wie Yamaguchimit Recht hervorhebt, der Rückresorption gegenüber hemmend bzw. selektiv verhalten.