1939 Volume 36 Issue 2-3 Pages 211-230
1. Bei den wie gewöhnlich mit Okara ernährten und einer Lezi-thinaufschwemmung intravenös injizierten Kaninchen verliert die Le-ber in den folgenden Stunden ihren Glykogenvorrat vollständig, wobei der Vitamin C-Gehalt der Leber sich erheblich vermehrt. Eine Menge Chloroform, die anstatt der Lezithinaufschwemmung subkutan einver-leibt wird, verursacht ebenfalls einen volligen Glykogenschwund, der doch durch Vitamin C-Verminderung sich unterscheidet.
2. Kaninchen, die seit einigen Tagen mit vitamin C-reicher Kost gezuchtet wurden, oder eine Menge des Vitamin C-Prapärates subkutan erhielten, zeigen in der Leber einen vermehrten Vitamin C-Gehalt, der stets mit Bereicherung des Cxlykogenvorrates einhergeht.
3. Die Glykogendepots der seit einigen Tagen mit Vitamin C vorbehandelten Kaninchen trotzen der ausschüttenden Wirkung der Lezithininfusion, oder selbst auch der bei der Chloroformvergiftung and eine ansehnliche Menge von Glykogen lässt sich stets in der Leber der so behandelten Tiere nachweisen.
4. Die oben geschilderte Erscheinung beruht nicht allein auf dem durch überschüssige Vitaminzufuhrbereicherten Glykogenvorrat, denn ein ebenso stark oder nosh etwas stärker gemästetes Depotsglykogen, das unabhängig von der Vitaminzufuhr, sondern durch reichliche Zuk-kerfütterung erreicht wird, kann man ohne weiteres durch die übliche Lezithininfusion vollständig ausschwemmen, wenn auch letztere eine Wirkungsgrenze hat, so dass ein übergrosser Glykogenvorrat dadurch nur teilweise angegriffen wird.
5. Der durch Zuckerfütterung bereicherte Glykogenvorrat kann auch der Ausschwemmung durch Lezithin entgehen, falls der Vitamin C-Gehalt infolge Einspritzung reines Präparates vermehrt wird.