The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Über den Einfluss der serumfreien Bluttransfusion auf die Blutzellen und das Eiweiss des Blutes in normalen sowie pathologischen Zuständen
II. Versuch an anämischen Kaninchen
Sigehei Kawai
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1943 Volume 45 Issue 2 Pages 153-175

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Abstract
Wenn man wie in vorliegenden Versuchen in einer lauml;ngeren Frist von 14 Tagen die Entnahme von relativ geringen Blutmengen zu wie-derholten Malen ausführt oder eine ganz geringe Menge von Phenyl-hydrazin wiederholentlich injiziert, so kommen beiden Anauml;mieformen ebenfalls allmauml;hlich zustande, und derartige langsam entstandene an-auml;mische Zustauml;nde sind insofern, als es sich um die Erythrozyten, das Hauml;moglobin, das Serumeiweiss und den k. o. D. handelt, zueinander nahezu analog. Vergleicht man nun die Blutbefunde bei derart er-zeugterBlutungsanauml;mie undbeiHydrazinanauml;mie gegeneinander(vergl. Tabb. 2 und 4), so ergibt sich folgendes: In 14tauml;gigem Ablauf nach Be-ginn der Aderlauml;sse oder der Giftinjektionen betrug die Erythrozyten-zahl bei der ersten 3, 31-3, 81 und bei der letzten Massnahme 3, 31-3, 58 Millionen, gegenüber dem Ursprungswert zeigte die erstgenannte Zahl eine Abnahme von 42, 6-50, 51/o, die letztgenannte Zahl eine Abnahme von 45, 049, 6%. Das Hauml;moglobin ging beinahe parallel mit dem Ver-halten der Erythrozyten.
Das Serumeiweiss ging bei beiden Anauml;mieformen in wenn auch geringem Masse über das normale Niveau hinaus. K. o. D. sank bei beiden Formen weitgehend unter den Ursprauml;ngswert herab; dieser auf den Anfangswert bezogene Absturzprozentsatz bezifferte sich bei bei-den Anauml;mieformen in nahezu gleichem Masse, nauml;mlich auf 11, 5-17, 7 und auf 11, 0-17, 0. Druck pro % erniedrigte sich bei beiden Formen ebenfalls, indem er gegenüber dem Anfangswert eine prozentische Ab-nahme von 12, 4-21, 2 und von 10, 7-20, 2 aufwies; es bestand also kein merklicher Unterschied zwischen den beiden Zifferzahlen. Nach alle-dem lauml;sst sich also sagen, dass anauml;mische Zustauml;nde, welche unmittel-bar vor serumfreier Bluttransfusion beobachtbar sind, sich bei beiden Formen in gleichem Masse befinden.
Zwischen der spontanen Wiederherstellung von Erythrozyten und Serumeiweiss, welche nach Abschluss der Aderlauml;sse oder der Giftin-jektionen erfolgt, bestehen indessen etliche Unterschiede. Während die Erythrozyten nämlich bei einfacher Blutungsanämie schon in 14-16-tägigem Ablauf nach Abschluss der Aderlässe zum Anfangsniveau zurückkommen, zeigen sie bei toxischer Anämie hingegen selbst nach 16tägigem Ablauf einen gegenüber dem Anfangsniveau um 5, 7-9, 9%, erniedrigten Wert. Das Serumeiweiss zeigte bei den beiden Anämie-formen, wieaus der Tabelle ersichtlich ist, das Anfangsniveau ein wenig überschreitende Werte; und trotzdem die Grade dieserEiweisserhöhung bei toxischer Anämie einigermassen starker sind, bier ist in qualita-tiver Hinsicht die Wiederherstellung des k. o. D. zu mehr oder weniger Verzögerung geneigt, weshalb auch die Wiederherstellung des Drucks pro% gewissermassen verspätet eintritt. Dies dürfte wohl dahin ge-deutet werden, dass, während bei Aderlassanämie nach Abschluss der Aderlässe keine schädliche Nachwirkung sich geltend macht, bei HyH drazinanämie hingegen die Nachwirkung des Giftes zürtickblebt.
Was den Einfluss der Infusion von serumfreier Blutzellenaufsch-wemmung anbetrifft, so kommen, wie oben bereits beschrieben wurde, zwar je nach Aderlassanämie oder Hydrazinanämie mehr oder weniger graduelle Unterschiede im Einfluss vor, aber die Richtung der Verän-derungenistbeiden beiden Anämieformen ganz dieselbe. Was zunächst die Veränderungen der Erythrozytenzahl betrifft, erfährt sie bei beider-lei Anämien nach vollzogener Infusion sprungshafte Zunahme, welche den präanämischen Wert bei weitem übertrifft; die so vermehrten Ery-throzyten setzen sich alsdann langsam herab, um nach 24-48 Std. das normale Niveau zu erreichen und hernach schliesslich noch darunter abzusinken.
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