The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Experimentelle Studien über die Einflüsse verschiedener Phar=maka auf die durch progressive Sauerstoffverdünnung entstehenden physiologischen Reaktionen
III. Mitteilung. Über die Einflüsse der Inkrete und der vegetativen Nervengifte
Ryuzo Yosomiya
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1927 Volume 9 Issue 2-3 Pages 229-250

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Abstract
Durch Pilokarpin und Insulin wird der Puls verlangsamt und der Blutdruck herabgesetzt, insbesondere stark durch ersteres, was auf die Vaguswirkung dieses Pharmakons oder des Inkretes zurückzuführen ist, während im Gegenteil durch die sympathischen Gifte Adrenalin, Atropin etc. meistens Puls-und Blutdruckzunahme auftreten. Da diese Einflüsse immer deutlicher sich geltend machen, so muss man annehmen, dass dabei durch Anoxämie das vegetative Nervensystem in seiner Empfänglichkeit für diese Gifte gesteigert wird. Die Respiration zeigt auch charakteristische Veränderungen, sie wird bei Anwendung von Pilokarpin, einem Vagusgifte, vertieft und verlangsamt. Pituitrin bewirkt analoge Variationen und Insulin keine Vermehrung der Atemzahl und-tiefe, während Atropin, Adrenalin etc., unabhängig von der Dose, Neigung zu gesteigerter Atmung zeigen, wobei die O2-Aufnahme vermehrt ist, zugleich aber infolge des zugenommen Verbrennungsprozesses im Körper die Sauerstoff-unsättigung des arteriellen Blutes in gleichem Masse wie im Kontroll-versuche zunimmt.
In diesen Fällen wird wohl eine reichlichere Menge Kohlensäure produziert, aber durch die mit der Atemsteigerung einhergehende übermässige Ausscheidung derselben vielmehr der CO2-Gehalt des arteriellen Blutes meistens bedeutend und schnell vermindert. Folglich ist die Beziehung zwischen der Schwankung des CO2-Gehaltes und der prozentigen O2-Sättigung des arteriellen Blutes derjenigen sehr ähnlich, welche bei den allgeraeinen Analeptica gefunden wird (Erste Mitteilung). Die Kurve, welche die Sehwankungen der beiden veranschaulicht, zeigt Neigung, die X-Form anzunehmeu.
Insbesondere wird der O2-Konsum im Körper bei Atropinverabreichung bedeutend gesteigert, so dass das Vermögen, den O2-Mangel auszuhalten, ungünstig beeinflusstwird. Anderseits wirkt aber Atropin auf das Atem und Kreislaufzentrum günstig und scheint die oben erwähnten ungünstigen Punkte einigermassen auszugleichen. Infolgedessen wird auch das erreichbare Sauerstoffmangelmaximum im Durchsehnitt nur sehr wenig vermindert. Die Lebensdauer wird aber dabei beträchtlich verkürzt, was davon herrührt, dass die O2-Aufnahme pro Minute zunimmt und infolgedessen in kürzerer Zeit ein bestimmtes O2-Mangelmaximum erreicht wird, ein Verhalten, wie es bei Anwendung von Koffein, Kampher u. a. beobachtet wird.
Adrenalin liess im Beginn der Untersuchung analoge Variationen erkennen wie bei Atropinanwendung, aber, da seine Wirkung im Endstadium sehwächer wurde, wiesen die Lebensdauer und der ertragbare maximale O2-Mangel keine ansehnlichen Veränderungen auf. Pilokarpin, Pituitrin, Insulin etc. scheinen die O2-Aufnahme herabzusetzen und Anoxämie günstig zu beeinflussen, aber experimentell ist das Gegenteil der Fall. Bei der Insulinanwendung macht sich die hemmende Wirkung auf Respiration and Zirkulation deutlich geltend, infolgedessen wird der erreichbare O2-Mangel schr vermindert und auch die Lebensdauer deutlich verkürzt. Dieses Verhalteu ähnelt dem bei Morphin und Magnesium.
Pilokarpin und Pituitrin zeigen keine solchen Einflüsse, sondern im allgemeinen wesentlich gleiche Resultate wie im Kontrollversuche. Dann sei noch Folgendes über das Schilddrüsenpräparat erwähnt. Wie bekannt, wirkt es auf den Abbau des Körpereiweisses und auf den Verbrennungs-prozess im Körper steigernd, was Zunahme des O2-Bedarfcs und der CO2-Ausscheidung zur Folge hat. Also übt dieses Präparat auf die Anotämie ungünstige Einflüsse aus.
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