The Tohoku Journal of Experimental Medicine
Online ISSN : 1349-3329
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Untersuchungen über die Mutation der Streptokokken
Ayahiro Kurokawa
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1927 Volume 9 Issue 4 Pages 355-367

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Abstract
1. Rivanol wirkt desinfizierend auf Streptokokken bei der Konzentration 1:5000 binnen einer halben Stunde; diese Bakterizidie wurde abgeschwächt, wenn das Rivanol mit Blutkörperchen behandelt worden war. Kaolin und Incarbon anstelle von Erythrozyten verwendet, vermögen noch mehr Rivanol zu binden als diese; am wirksamsten ist Incarbon. Analoger Weise bei den Tierversuchen wurde einerseits die Bindung des Rivanols mit Blutkörperchen, Kaolin resp. mit Incarbon bewiesen; und anderseits haben die so mit Rivanol beladenen 3 Substanzen ihn im Tierkörper wieder abgegeben, dabei ist die auftretende Bakterizidie beim Incarbon am stärksten. Wir konnten hierdurch wohl annehmen, dass diese Substanzen auf Rivanol einfach adsorbierend wirkten, und die Organotropie des chemotherapeutischen Antisepticums, wie Morgenroth und seine Schüler betont haben, bier nicht in Betracht kommt.
2. Durch Rivanoleinwirkung wurde bei 2 hochvirulenten Stämmen eine Vergrünung der Kolonien auf Blutagar hervorgerufen, andere Stämme, die durch einmalige Rivanolwirkung nicht vergrünt waren, blieben stets hämolytisch trotz verlängertem Kontakt mit diesem Desinfektant, -ein Befund, der mit dem Schnitzer-Munterschen in merkwürdigem Kontrast stelit, weil sie von 17 hämolytischen Stämmen durch Tierpassagen ausualuuslos eine Vergrünung beobachten konnten. Die Vergrünung gebt Hand in Hand nit Virulenzverminderung, aber wir konntcn bei den hämolytischen Passage-Keimen, die durch Rivanolwirkung keine Vergrünung gezeigt hatten, keinen Virulenzverlust finden, wie dies bei diesen Autoren behauptet wird. Es gibtauch, wie Kuzinski und Wolff schon beachteten, versehiedene Farbabstufungen der Vergrünung von hellgrün bis dunkelgrün, die unter gewissen Prozeduren in einander ubergeben können.
3. Streptokokken, die durch Einwirkung von Rivanol vergrünt resp. weniger virulent geworden waren, konnten durch weitere Fortzüchtung auf den künstlichen Nährmedium wieder in ihre ursprungliche hämolytisebe resp. virulente Form übergeführt werden. Ganz anders als Schnitzer-Munterschen Befunde, erholten sich die vergrünten Keime während der Fortzüchtung auf Blutagar, wie Rosenow es schon beobachtet bat. Hier in dieser Beziehung können wir einen anderen Befund erwähnen, -dass von dem Stamm 1 bei Kochsalzwirkung allein unter bestimmten Bedingungen auch die Vergrünung beobachtet wurde, -eine Tatsache, die sich wohl für die spontane Mutationsfähigkeit der Streptokokken spricht. Was den Rückschlag von Viridans zu Haemolyticus durch Tierpassage anbetrifft, so ist es.jedoch bejaht, wenn es auch nicht so leicht wie beim Schnitzer-Munterschen Versuche, weil es uns erst nach 12 bis 13 Tierpassagen glungen war, dabei aber am Anfang immer stufenweise und each 8 und 10-ter Passage schubweise Virulenzerhöhung erfahren war. Ferner fanden wir, dass die Virulenz durch mehrmalige Tierpassagen gesteigert wurde, eine Tatsache, die Schnitzer und Munter nicht berücksichtigten, wenn sie auch den Rückschlag durch Tierpassage nicht so selten beobachten konnten. Die Beobachtung von Schnitzer and Munter, dass die hämolytische Streptokokken bei der Tierpassage grün-avirulente und hämolytisch-avirulente Kolonien abspalteten, ist wahrscheinlich eine Teilerscheinung bei der Tierpassage. Hätten sie die Tierpassage wiederholt ausgefiihrt, wie wir es gemacht haben, so würden sie auch die von uns gefundene Tatsache, dass rich die grünen Streptokokken alle in haemolytisch-virulenten Kolonien umgewandelt haben, gefunden haben.
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