Die Resultate bei tuberkulosen Lungenerkrankungen sind in Tabelle 1 uud die bei tuberkulosen Pleural- oder Peritonealerkrankungen in Tabelle 2 zu finden. Sie lassen sich kurz wie folgt znsanamenfassen : 1) In leichten Fallen von tuberkuloser Erkrankung ist der Sofort- Wert zwar normal, aber der 10'-Wert sinkt subnorm in mehr oder weniger hohein Grade und der 20'-Wert so wie 80'-Wert ist bald normal, bald etwas erhoht, bald etwas erniedrigt. 2) In mittelschweren Fallen 1st der Sofort-Wert normal, der 10'-, 20'- und 30'-Wert 1st hingegen bald normal, bald mehr oder weniger gesteigert, bald mehr oder weniger herabgesetzt. 3) In schweren Fallen sind alle Werte, namlich der Sofort-, 10'-, 20'- und 30'-Wert, niedriger als normal ; von ihnen tritt der 10'-Wert am deutlichsten hervor, wahrend die vibrigen verschiedenartig ausfallen. 4) Fiir die oben ausgefiihrten Veranderungen der Oberflachenspannung scheint die folgende Hegel zu gelten : Der Sofort-Wert wird erst im schweren Fall'e niedriger als normal, sonst zeigt er Schwankung innerhalb der normalen Grenzen. Der 10'-, 20'- und 30'-Wert wird dagegen mit clem Fort- schreiten der Kranfcheit bis zu einem bestimmten mittelschweren Grade allmsihlich hoher als normal ; bei Besserung der Krankheit dieses Grades sinken sie allmahlich bis unternormal, worauf sie wieder bis zur Erreichung der normalen Grenze steigen. Tritt dagegen der Krankheit dieses Grades eine Verschlimmerung ein, so werden sie immer niedriger, bis sie einen subnormen Wert erreichen, und sinken in den meisten Fallen noch weiter, Avenn die Krankheit schwerer wird. 5) Die Tatsache, dass bei tuberkulosen Erkrankungen der 10'-, 20'- und 30'-Wert den Normalwert uberschreiten kann, bedeutet die charakteristische Veranderung, die zur Differentialdiagnose gegeniiber ancleren Krankheiten dienen mag. 6) Zwischen der Oberflachenspannung des Serums und der Senkungsgeschwindigkeit der roteti Blutkorperchen bei tuberkulosen Erkrankungen besteht kein nennenswerter Zusammenhang.
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