Folia Endocrinologica Japonica
Online ISSN : 2186-506X
Print ISSN : 0029-0661
ISSN-L : 0029-0661
UEBER DEN EINFLUSS DER THYMUSDRÜSE AUF DAS KNOCHENWACHSTUM U. DIE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN THYMUSDRÜSE U. SCHILDDRÜSE AUF DASSELBE.
Y. Kiyonari
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

1927 Volume 3 Issue 5 Pages 1161-1230_2,37

Details
Abstract

Um sich über den Einfluss der Thymusdrüse auf das Knochenwachstum u. die Beziehungen zwischen Thymusdrüse u. Schilddrüse auf dasselbe Klarheit zu verschaffen, führte der Verfasser an jungen Tieren Thymusexstirpation, Fütterung mit Thymusdrüsensubstanz u. gleichzeitige Exstirpation der Thymusdrüse u. Schilddrüse aus. Darauf studierte er nicht nur makroskopisch oder röntgenologisch, sondern auch histologisch oder chernisch das Wachstum, besonders das Knochenwachstum.
A) Ueber den Einfluss der Thymusdrüsenexstirpation auf das Knochenwachstum junger Kaninchen u. weisser Ratten.
Die Resultate sind folgende :
1. Die Tiere überstehen die Operation. Das Köpergewicht der operierten Tiere bleibt meistens am Anfang zurück. Darauf aber entwickeln sie sich wie die Kontrolltiere. Ja nach einer gewissen Zeit fällt meistens bei unbefangener Beobachtung auf, dass die operierten Tiere an Gewicht stärker als die Kontrolltiere zunehmen. Endlich aber bleiben sie an Körpergewicht hinter den Kontrolltieren zurück.
2. Schon makroskopisch u. röntgenologisch sind die Röhrenknochen der operierten Tiere körzer u. kleiner als die der Kontrolltiere, ohne aber von der normalen Gestalt abzuweichen. Die Epiphysenlinie ist meistens schmal.
3. Histologisch erweist sich die Zone des ruhenden Knorpels etwas verbreitert. In der Knorpelsaulen u. in der hypertrophischen Zone liegen die Zellen weniger dicht an einander u. sind weniger zahlreich. In der Zone der Knorpelsaulen sind Unregelmassigkeiten erkennbar. Die Zellsaulen sind namlich von verschiedener Breite u. stellenweise durch Zwischensubstanz von einander getrennt. Die Verkalkungszone fehlt ganz oder ist nur unvollkommen vorhanden. Die Marksprossen dringen nicht in regelmässiger Front, sondern ganz ungleichmässig gegen den Knorpel vor. Die primäre Spongiosa ist verringert, u. die in den Knorpel hineinwachsenden Markräume sind breiter u. dringen weniger tief ein. Ferner sind die mitten im Mark aufgestellten Knochenbälkchen & inner, feiner u. kiirzer.
4. Der Calciumgehalt des Knochens nimmt nach der Thymusexstirpation ab.
B) Ueber den Einfluss der Fütterung mit Thymusdrüsensubstanz auf das Knochenwachstum der jungen weissen Ratten.
Die Resultate sind folgende :
1. In bezug auf KOrpergewicht u. Längenwachstum des Röhrenknochens bleiben die mit Thymusdrüsensubstanz gefütterten Tiere ein weing hinter den Kontrolltieren zurack.
2. Was die histologischen Befunde an den Epiphysenfugen anbetrifft, so sind die Epiphysenlinien, besonders aber die Knorpelsäulenzone relativ schmal u. die Zone des ruhenden Knorpels relativ breit. Die Knochenbalken im Mark sind diinner u. kürzer.
3. Der Calciumgehalt des Knochens ist etwas vermindert. 4. Diese Veränderungen hängen von der Fütterungsdauer, der Gesamtmenge der gegebenen Thymusdrusensubstanz and weiter vom Alter der Tiere ab, sind aber im Vergleich mit den Veränderungen der Tiere, denen die Thymusdrase entfernt worden ist, sehr leichtgradig.
C) Ueber den Einfluss der gleichzeitigen Exstirpation der Thymus-u. Schilddrüse auf das Knochenwachstum der jungen Kaninchen. Die Resultate sind folgende :
I. Auch diese Tiere ilberstehen die Operation u. sind lebensfähig. Die meisten von ihnen bleiben von Anfang an in bezug auf Körpergewichtszunahme hinter den Kontrolltieren zurück. Nur ein Teil von ihnen zeigt anfangs grössere Körpergewichtszunahme als die Kontrolltiere. Aber spätestens fällt fünfundvierzig Tage nach der Operation die Gewichtskurve, die bis dahin im gleichmässigen Anstieg begriffen war, plötzlich ab.

Content from these authors
© The Japan Endocrine Society
Previous article Next article
feedback
Top