Seit alten Zeiten ist Perichaeta spp. als Volksmittel bei fieberhaften Krankheiten angewandt worden. Aber über die wirksame Bestandteile dieses Mittels sind von japanischen Forschern nur wenige Untersuchungen ausgeführt worden. Infolgedessen studierte ich die antipyretische Wirkung von Jiryushi, welches die getrocknete Substanz von Perichata spp. ist.
Methodisches : Als Versuchsmaterial wurden die in folgender Weise behandelten Bestandteile von Jiryushi angewandt.
Ein bestimmte Menge von Jiryushi wurde erst mit Wasser von 60-70°C 3 Stunden lang extrahiert und dann filtriert. Dieses Filtrat wurde auf ein Zehntel konzentriert, dann wurde das 4 fache Volumen Alkohol zugesetzt, und der dabei ausgeschiedene Niederschlag wurde getrocknet.
Der Bequemlichkeit halber soil dieser Niederschlag als Lumbrofebrin bezeichnet werden. Zweck9 Fiebererzeugung bei Kaninchen wurde Coli- Bouillon-Toxin nach Ogata und Mori angewandt. Die anästhesierende Kraft des Lumbrofebrins wurde durch den Corneal- sowie den Hautreflex bestimmt.
Versuchsergebnisse : 1) Eine Stunde nach Colitoxininjektion von 0, 5-1, 0 ccm pro kg Körpergewicht steigt die Körpertemperatur, erreicht im Laufe von 3 Stunden ihren maximalen Wert, und 9 Stunden später beginnt die Senkung der Temperatur. Im umgekehrten Verhältnis zum Verlauf dieses Fiebers tritt ein deutliche Leukopenie auf. 2) Bei intravenöser Injektion von.1, 0-2, 0 ccm des Lumbrofebrins auf 1 kg Körpergewicht erniedrigt sich die Körpertemperatur urn 0, 5-1, 0°C binnen 3 Stunden, und 4-5 Stunden später erreicht sie die Norm. Dabei beobachtet man eine Leucocytose, welche in den meisten Fällen im Laufe von 4-5 Stunden zum normalen Wert zurückkehrt. 3) Bei Injektion von 0, 3 g Antipyrin, 0, 1 g Aminopyrin oder 0, 1 g Chinin pro kg Körpergewicht beim fiebernden Kaninchen tritt eine störmische Erniedrigung der Körpertemperatur bis unter die Norm ein. Dabei kommt ebenfalls eine deutliche Leucocytose vor. 4) Bei Injektion des Lumbrofebrins in Dosen von 3 ccm pro kg Körpergewicht klingt stets die Reflexerregbarkeit des Kaninchens allmählich ab und erlischt endlich ganz, aber nach 6 Stunden ist die ursprüngliche Reaktion wieder hergestellt. 5) Nach Injektion des Aminopyrins von 0, 05 g Körperge wicht erlischt also die obige Reaktion auf äussere Reize. 6) Bei kombinierten Injektion von Lumbrofebrin mit Aminopyrin ist ein. Synergismus zu beobachten. Aus diesen Ergebnissen kann man erkennen, dass die antipyretische Wirkung des Lumbrofebrins milder ist als die des Antipyrins, Aminopyrins oder Chinins, und dass die Wirkung des Lumbrofebrins durch Aminopyrin aktiviert wird. [Vgl. Original (japanisch) S. 437.]